Buchcover: "Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen" von Angela Krauß

Lesefrüchte

"Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen." von Angela Krauß

Stand: 11.04.2024, 19:17 Uhr

Angela Krauß hat mit ihrem neuen Buch "Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen." Augenblickserfahrungen gesammelt und ihren Lesern damit ein Geschenk für die Ewigkeit gemacht.

Die Bücher der in Leipzig lebenden Dichterin Angela Krauß sind selten länger als einhundert Seiten und portioniert in einzelne, aber miteinander verbundene Erzählungen. Wie schon in dem Erzählungsband "Der Strom" (2019) dürfen wir Leser sie in ihrer Leipziger Dachgeschosswohnung bei ihrer Selbstbeobachtung und Erinnerungsreise durch Raum und Zeit begleiten und ihr beim Erzählen einfach nur leise zuhören. Etwa wie ihr im Traum eine Fee erscheint und sie einen Wunsch frei hat. Träume und Erinnerungen, schreibt sie, tragen zur "Daseinsverwandlung" bei.

Die kurzen Texte in lyrischem Erzählton hängen alle miteinander zusammen. Leere Seiten dazwischen gönnt sie ihren Leserinnen und Lesern als Zeit zum Innehalten, bevor die neuen Erinnerungen auftauchen. Momentaufnahmen aus der Vergangenheit, der Kindheit blitzen auf, die Großmutter, die Mutter, der Bruder. Die kleinen so wichtigen, so prägenden Dinge: Beerenpflücken mit der Großmutter, gemeinsam mit dem Bruder unter der Bettdecke. Bilder des Urvertrauens, sie schieben sich in die Gegenwart, in der sich das Dasein der Erzählerin immer wieder wandelt.

Eine Rezension von Terry Albrecht

Literaturangaben:
Angela Krauß: Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
Suhrkamp Verlag, 111 Seiten, 20 Euro