Denn der Romanautor und Musiker Sven Regener macht in seiner Vorlesung an der Universität Kassel - und damit auch in diesem Hörbuch - keine halbe Sachen. Er operiert im Grunde genommen am offenen Herzen der Kunst. Regner geht es nicht darum, etwas vorzulesen, vorzutragen, sondern, zusammen mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern, etwas herauszufinden.
Dabei beschränkt er sich durchaus nicht auf sein Fachgebiet, nämlich Text und Geschichten. Nein, er nimmt uns mit auf eine Reise durch die ganze Palette von Kunst und Kultur. Die Frage, die ihn dabei umtreibt: Was macht Humor mit der Kunst, im allgemeinen und was macht sie mit seinen Texten und Romanen im Besonderen. Das tolle daran: Sven Regener vergisst nie den Faktor Unterhaltung. Schließlich, was nützt der ganze Input über den Humor, wenn er schwer verdaulich daher kommt.
Nein, bei Sven Regener wird nicht nur gehaltvoll gespeist, sonders auch genussvoll. Noch etwas ist besonders an unserem Hörbuch der Woche. Sven Regener macht Dampf. Er serviert uns alles in einem Tempo, das seinesgleichen sucht. Trotzdem macht es Spaß, der "Rampensau"- ein Eigeneinschätzung des Meisters - zuzuhören. Nach fast vierzig Jahren Bühnenerfahrung ist das eigentlich auch kein Wunder. Also Tempo hat er schon, der (Gast-)Professor Regener, aber eben auch immer das richtige Timing.
Eine Rezension von Klaus Prangenberg
Hörbuchangaben:
Sven Regener: Zwischen Depression und Witzelsucht: Humor in der Literatur.
Gelesen vom Autor
tacheles!, 2024
Nur digital, 64 Minuten Laufzeit, ca. 10 Euro
Die Buchvorlage erscheint beiGaliani Berlin, 96 Seiten, 14 Euro.