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Wertvolles am Wegesrand kennenlernen – bei einer Kräuterführung in Ennepetal

Oft kommen sie unscheinbar daher und sind von vielen nicht erwünscht: Kräuter wie Giersch, Brennnessel oder Löwenzahn. Dabei steckt in diesen Pflanzen eine große Heilkraft, die wir Menschen nutzen können.

Ursula Stratmann auf der Kräuterführung

Ursula Stratmann widmet seit vielen Jahrzehnten ihr Leben den Kräutern. Die studierte Biologin und diplomierte Kräuterfachfrau besitzt ein großes Wissen über Heilkräuter, das sie während ihrer Kräuterführungen auf eine unglaublich spannende und auch humorvolle Art und Weise weitergibt.

Ursula Stratmann widmet seit vielen Jahrzehnten ihr Leben den Kräutern. Die studierte Biologin und diplomierte Kräuterfachfrau besitzt ein großes Wissen über Heilkräuter, das sie während ihrer Kräuterführungen auf eine unglaublich spannende und auch humorvolle Art und Weise weitergibt.

Zu Beginn einer Kräuterführung verwöhnt Ursula Stratmann zuallererst ihre Teilnehmer mit Kräuterbutterbroten, die mit essbaren Blüten dekoriert sind: mit Stiefmütterchen, Hornveilchen, dem Silberblatt oder Vergissmeinnicht.

Der Spitzwegerich ist im Frühjahr eine der ersten Pflanzen, die überall am Wegesrand und auf Wiesen wächst. Er helfe bei Husten, außerdem könne man ihn als antibiotisches Pflaster verwenden, empfiehlt Ursula Stratmann. Verletzt man sich unterwegs, einfach die Blätter falten und rollen, damit der Saft heraustritt. Diesen dann auf die Wunde träufeln. Die frischen, braunen Blütenköpfchen sind außerdem essbar und lassen sich wie Champignons in der Pfanne zubereiten.

Auch der Löwenzahn, der sogar die Kraft hat, durch Asphalt zu wachsen, ist ein wertvolles Heilkraut. Er beinhaltet Bitterstoffe, die die Entgiftung des Körpers ankurbeln. Aus den meisten Salaten im Supermarkt sind die Bitterstoffe aus Geschmacksgründen herausgezüchtet worden. Ursula Stratmann empfiehlt als Frühjahrskur täglich zehn Stengel Löwenzahn zu knabbern. Wer es nicht so rustikal mag, kann Tee aus Löwenzahnwurzeln zum Entgiften trinken.

Brennnesseln sind in aufgeräumten Gärten nicht gerne gesehen, dabei stecken auch sie voller Kraft. Ein Tee aus ihren Blättern ist eine Wohltat für unsere Nieren und sorgt unter anderem für schöne Haut. Kräuter können in Form von Tee, als Salbe, als Tropfen – einer (Ur-)Tinktur, als Badezusatz oder als Räucherwerk angewendet werden.

Für die meisten Teilnehmer ist es bei der Kräuterführung an der Heilenbecker Talsperre in Ennepetal eine Premiere, Lindenblätter zu essen. Sie schmecken nussig, können als Salatgrundlage verwendet werden und sind sehr gesund. Weil die Wurzeln der Linde tief in die Erde hinuntergehen, tummeln sich in ihren Blättern wertvolle Mineralien und Spurenelemente. Sogar das Ultra-Spurenelement Gold. Wer also Lindenblätter isst, versorgt sein Gehirn mit Energie. Außerdem enthalten die Blätter Magnesium, das uns bei Stress hilft.

Die Knoblauchrauke. Sie wächst ab April in großen Gruppen am Wegesrand und hilft über den abgeblühten Bärlauch hinwegzukommen. Sie hat zwar nicht die Kraft des Bärlauchs, schmeckt aber im Wildkräutersalat sehr gut und wirkt harntreibend.

Ursula Stratmann nennt Pflanzen, wie den japanischen Staudenknöterich, "Pflanze mit Migrationshintergrund". Dieser Knöterich wächst in großen Gruppen an Weges- und Straßenrändern, entlang von Bahndämmen. Die Pflanze wird mannshoch. Viele mögen sie nicht, weil sie sich so stark ausbreitet. Ursula Stratmann kocht aus den oberen, frischen Stielabschnitten einen köstlichen Rhabarberkompott, was der Pflanze im Ruhrgebiet den Spitznamen "Ruhr-Rhabarber" eingebracht hat. Aus den unteren Stielbereichen lassen sich Flöten basteln. Für Kinder und Erwachsene ein großer Spaß beim Spaziergang.

Wer an einer Kräuterführung von Ursula Stratmann teilnimmt, sieht die Welt anschließend mit anderen Augen – Plötzlich sucht man am Boden unentwegt nach Kräutern, die soviel Gutes für uns bereit halten und überall wachsen. Sogar mitten in der Stadt.

Auch Smoothies lassen sich mit Hilfe von Wildkräutern veredeln: Dieser Smoothie enthält neben Mango, Banane, Apfel, Dattel, Zitrone, Orange und Möhre Kräuter wie Giersch, Wegerich, Labkraut und Klee.

Stand: 26.04.2024, 12:30 Uhr