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Key Visual Discothek im WDR mit Guildo Horn

Jochen Rausch & Guildo Horn zur "Discothek im WDR"

Stand: 22.04.2021, 09:10 Uhr

Jochen Rausch (WDR 4 Wellenleitung) und Guildo Horn erklären, warum sich WDR 4 für die "Discothek im WDR" als Sendungsneuauflage entschieden hat und was Sie erwarten dürfen.

Jochen Rausch:

Mit Guildo Horn wird eine bekannte Stimme am Mikrofon sitzen. Wie wichtig sind "Personalities" heute und hat sich diesbezüglich in den vergangenen Jahren etwas verändert?

Personalities sind wegen der viel größeren Konkurrenz wichtiger als je zuvor, aber wichtig waren bekannte Stimmen für das Radio schon immer. Die "Discothek im WDR" wurde von Mal Sondock geprägt, dessen Stimme damals alle jungen Leute in NRW kannten. Wir sind überzeugt, dass es der ebenfalls bekannten Stimme Guildo Horns gelingen wird, die 50 Jahre alte Show geschmackssicher in die Gegenwart zu transferieren. Das Radio wie auch der Podcast leben von markanten Stimmen, von bekannten Persönlichkeiten, von Menschen, die etwas zu erzählen haben.

Welche Bedeutung hatte die Sendung damals für Sie und andere Menschen, die in den 60er und 70er Jahren in NRW groß geworden sind?

Die "Discothek im WDR" war eine Institution für alle, die im Teenageralter waren. Da haben Tausende davor gesessen und mitgeschnitten. Ich habe jedenfalls mit meinem Tonbandgerät davor gesessen und die Sendung aufgezeichnet. Man war auch immer recht traurig, wenn dann in die Musik reingeredet wurde. Das war eine der wenigen Sendungen, die damals extrem erfolgreich waren bei jungen Leuten.

Warum macht WDR 4 jetzt so ein Remake?

Auch wenn wir das nicht wahrhaben wollen, muss man feststellen, dass die, die damals Teenager waren, heute WDR 4-Publikum sind. Und wir wollen mit der Sendung einen Brückenschlag herstellen zwischen unserer Jugend und unserer Gegenwart, in der wir ja immer noch bestimmte Musik, mit der wir aufgewachsen sind, lieben. Die Musik, die damals gelaufen ist, war für viele Menschen, die damals unter 20 waren, extrem prägend und ist heute immer noch total beliebt.

Warum Guildo?

Mal Sondock war wirklich eine der bekanntesten Radiostimmen damals, aber man hatte nie ein Gesicht dazu. Aber er war eine extrem populäre Person im WDR. Und wir haben jemanden gesucht, der eine ähnliche Popularität hat und eine Liebe zur Musik, und der dieses Remake geschmackssicher, mit einem Feeling für die 70er und mit Musikkompetenz umsetzen kann. Und da haben wir mit Guildo Horn, so glauben wir, eine super Wahl getroffen.

Guildo Horn:

Welche Beziehung haben Sie zur Musik der 70er Jahre - und worin sehen Sie die Besonderheit?

Sagen wir‘s mal so: Vor 50 Jahren war ich ja auch schon auf der Welt, und die Musik, mit der man ins Leben wächst, prägt uns natürlich nachhaltig! Ich bin zwar nicht Paul Breitner, nach dem Motto "früher waren die Tore größer" oder so, aber vor 50 Jahren hat man sich beim Musizieren noch mehr getraut. Das waren selten Reißbrettproduktionen, und als Musiker gesprochen: Ich bin kein Freund von glattgebügelten Musikproduktionen. In einem Song kann es ruhig mal ein bisschen klappern und wackeln. Hauptsache, das Gefühl stimmt! In unserer "Discothek im WDR" werden wir Musik zu Wasser lassen, die man sonst nur noch selten im Radio spielt! Genau darauf freue ich mich aus vollem Horn!

Wie viel Respekt haben Sie vor der Aufgabe des Radio-Moderators?

Ich bin Unterhaltungskünstler geworden, weil ich es liebe, mich in den verschiedensten Genres auszuprobieren. Geboren bin ich in Rheinland-Pfalz und wurde mit Muttermilch und Radio Luxemburg großgezogen. Seit jüngster Kindheit war es mein Traum, einmal eine eigene Radioshow zu moderieren. Jetzt ist es soweit. "Heureka"! Ich brenne für meine "Discothek im WDR", auch mit Respekt vor dem hohen Amt, aber vor allem mit Herz und Resthaar!

Die Sendung zum Nachhören