- Sendehinweis: Vesper | Morgen, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
'...dass Gerechtigkeit und Frieden sich küssen'
17:04 - 17:45 Uhr
Er ist aktuell wie eh und je: der Wunsch nach Frieden. Auch in der Kirchenmusik spielt er eine große Rolle. Die alte Antiphon 'Da pacem Domine' und Martin Luthers deutsche Nachdichtung 'Verleih uns Frieden' sind immer wieder vertont worden – unter anderem von Heinrich Schütz. Der lebte mitten im Dreißigjährigen Krieg. Diese schweren Zeiten schwingen in seiner Musik mit, auch in seinem Konzert 'Herr, der du bist vormals gnädig gewest' über Verse aus Psalm 85. Wann genau Schütz diese inständige Bitte um Frieden geschrieben hat, darüber kann man nur spekulieren. Möglicherweise erklang das Konzert anlässlich des Westfälischen Friedens. Dazu würde seine emotionale Entwicklung passen. Zunächst sehr nachdenklich, wendet es sich nach und nach in gelöste Zuversicht. Besonders eindringlich vertont Schütz jene poetischen Psalmworte, die darauf hoffen, dass 'Güte und Treue einander begegnen und Gerechtigkeit und Frieden sich küssen.'
Von Helga Heyder-Späth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
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Nicolas Gombert | Da pacem Domine (6'31'') | Beauty Farm |
Antoine Brumel | Da pacem (instrumental) (1'20'') | Oltremontano Leitung: Wim Becu |
Giovanni Antonio Rigatti | Cum invocarem (12'06'') | Robin Blaze (Countertenor) Parley of Instruments Leitung: Peter Holman |
Heinrich Schütz | Herr, der du bist vormals gnädig gewest, SWV 461 (11'39'') | Gerlinde Sämann (Sopran) Isabel Schicketanz (Sopran) Dorothee Mields (Sopran) David Erler (Countertenor) Georg Poplutz (Tenor) Tobias Mäthger (Tenor) Felix Schwandtke (Bass) Martin Schicketanz (Bariton) Dresdner Kammerchor Leitung: Hans-Christoph Rademann |
Heinrich Schütz | Verleih uns Frieden gnädiglich (2'17'') | Ricercar Consort Leitung: Philippe Pierlot |
Georg Anton Benda
Vesper II
Musik am Hof zu Gotha
18:04 - 19:00
'In Herzog Ernsts Land sind die Bauern gelehrter als die Edelleute im übrigen Land.' Voller Anerkennung bewundern die Nachbarn schon im 17. Jahrhundert die gute Bildung aller Bürger, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Musik gelenkt wurde.
Das kulturelle Leben bei Hof pflegte man mit besonderer Aufmerksamkeit, mit sicherem Gespür versammelten die Herzöge die besten Musiker ihrer Zeit. Sie sollten sowohl prächtige Aufführungen inszenieren, als auch für guten Unterricht der adeligen Kinder sorgen.
Eine erste Blütezeit erlebte die Hofmusik unter Georg Friedrich Stölzel. Der umfassend gebildete Komponist hat das musikalische Leben wesentlich geprägt. Über 30 Jahre lang leitete er die Hofkapelle mit großem Geschick und verhalf ihr zu einem hervorragenden Ruf. Das ohnehin schon hohe Ansehen konnte sein Nachfolger Georg Benda nochmals steigern. Aber auch Werke von heute weniger bekannten Musikern, wie Christian Friedrich Witt oder Anton Schweitzer, zeugen von der vielfältigen und lebendigen Musikkultur am Hof zu Gotha.
Von Judith Nüsser
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Christian Friedrich Witt | Passacaglia, d-Moll für Cembalo solo) (5'47'') | Leon Berben |
Gottfried Heinrich Stölzel | Quadrosonate Nr. 8 (für Oboe, Violine, Horn und Bc) (6'15'') | Epoca Barocca |
Anton Schweitzer | Alceste: I. Ouvertüre (4'16'') | Concerto Köln |
Anton Schweitzer | Alceste: Ihr Götter der Hölle I (Arie der Alceste) (4'50'') | Simone Schneider Concerto Köln |
Francesco Venturini | Concerto à 6 A-Dur (7'29'') | La festa musicale |
Georg Anton Benda | Konzert g-moll (für Cembalo und Orchester) (18'34'') | August Humer L'Arpa Festante |
Gottfried Heinrich Stölzel | Sinfonie Es-Dur: I. Satz, Introduzione (für 2 Hörner, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo) (2'28'') | Stephan Katte, (Horn) Sebastian Fischer, (Horn) 'Arpa Festante |