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21.12.1844: Hans Christian Andersens "Schneekönigin" erscheint

Tauet, ihr Himmel & Frischer Wind aus dem Sendesaal

Die erste Stunde der Vesper nimmt einen Text des Propheten Jesaja in den Blick, der im Advent eine besondere Rolle spielt. Die zweite Stunde der Vesper stellt die frisch renovierte Orgel im WDR Funkhaus am Wallrafplatz vor.

William Byrd, Kupferstich von N. Haym nach einem zeitgenössischen Bildnis 1719 (spätere Kolorierung)

Vesper I

Tauet, ihr Himmel

17:04 - 17:45 Uhr

'Rorate coeli desuper' – 'Tauet, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken regnet Gerechtigkeit'. So formulierte es der alttestamentliche Prophet Jesaja im 8. Jahrhundert vor Christus. Seine poetischen Verse sprechen davon, dass der Himmel die Erde mit Tau benetzt, damit – im übertragenen Sinne – der Heiland auf diesem fruchtbaren Boden „erblühen“ kann. In christlicher Deutung wird dieses Bild als Ankündigung der Geburt Jesu verstanden. Und so wurden Jesajas Worte ein fester Bestandteil der Liturgie am 4. Advent. Darauf beziehen sich auch die so genannten Roratemessen, die in der gesamten Adventszeit frühmorgens vor Sonnenaufgang gefeiert werden. Schon der junge Haydn hat eine kleine, feine Messe dazu geliefert. Jesajas Text scheint auch Johannes Brahms angesprochen zu haben. Er hat in seiner Motette „O Heiland, reiß die Himmel auf“ aber eine Nachdichtung des barocken Poeten Friedrich Spee vertont.

Von Helga Heyder-Späth

Die Musikstücke zur Sendung

17:04 - 17:45 Uhr
Komponist:inTitel / LängeInterpret:in
AnonymusRorate coeli desuper
(2'25'')
Ars Nova Copenhagen
Leitung: Paul Hillier
William ByrdRorate caeli desuper
(4'38'')
Stile Antico
AnonymusRorate celi desuper
aus: Buxheimer Orgelbuch
(3'43'')
Joseph Kelemen (Ebert-Orgel der Hofkirche in Innsbruck)
Johann RosenmüllerausIngrid Schmithüsen (Sopran)
Parnassi Musici
Johannes BrahmsO Heiland, reiß die Himmel auf
(5'21'')
RIAS Kammerchor
Leitung: Hans-Christoph Rademann
Anton ReichenauerO coeli, rorate
(4'14'')
Hana Blazíková (Sopran)
Collegium Marianum
Leitung: Jana Semerádová
Joseph HaydnMissa Rorate coeli desuper, Hob XXII:3
(6'48'')
Ian Watson (Orgel)
Collegium Musicum 90
Leitung: Richard Hickox
Orgelpfeifen, aufgenommen am 04.12.2017 an einer Berufsschule in Ludwigsburg (Baden-Württemberg)

Vesper II

Frischer Wind aus dem Sendesaal

18:04 - 19:00

Als 1950 in Köln der 'Große Sendesaal' (heute Klaus-von-Bismarck-Saal) im WDR Funkhaus am Wallrafplatz eingeweiht wurde, galt er als akustische Sensation. Natürlich gab es in dem repräsentativen Aufnahme- und Konzertsaal auch eine beeindruckende Orgel. Sie kam von der in Bonn beheimateten Orgelbaufirma Klais. An der Rückwand der Bühne platziert, verleiht das Instrument in offener Bauweise dem Saal bis heute optisch wie akustisch einigen Glanz. Gerade ist die Orgel mit ihren vier Manualen, 62 Registern und der elektropneumatischen Spiel- und Registertraktur von Klais grundlegend überarbeitet worden. Der Organist George Fletcher Warren ist einer der ersten, die den frischen Orgelwind im Sendesaal erproben konnten, und er hat für WDR 3 Werke vom Barock bis in die Moderne eingespielt. Die zweite Stunde der Vesper stellt die Orgel, den Organisten und den Orgelbauer vor.

Von Helga Heyder-Späth

Die Musikstücke zur Sendung

18:04 - 19:00
Komponist:inWerk / LängeInterpret:in
Thierry EscaichÉvocation II
(5'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)
Hans Friedrich MicheelsenToccata
aus: Orgelkonzert Nr. 2 (Es sungen drei Engel)
(7'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)
Johann Sebastian BachPräludium und Fuga a-Moll, BWV 543
(10'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)
Ad WammesMiroir
(4'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)
Herbert HowellsPsalm Prelude (Ausschnitt)
(5'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)
Marcel DupréPrélude et fugue en si majeur
(9'00'')
George Fletcher Warren (Orgel)