- Sendehinweis: Vesper | 7. September 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
'… bei der Kirchenmusik aufgewachsen' – Anton Bruckner
17:04 - 17:45 Uhr
'Manchmal bin ich wirklich im Zweifel, wer an unserem Bruckner größer ist: der Meister der Symphonie oder der Meister der Kirchenmusik. Preisen wir uns glücklich, dass wir beide besitzen!' So hat es der Musikkritiker Theodor Helm 1893 formuliert. Ob sich Anton Bruckner selbst hätte entscheiden können? Als Symphoniker ging er in die Geschichte ein. Aber auch das geistliche Genre war ihm ein Herzensanliegen. Er sei – so formulierte er einmal – 'bei der Kirchenmusik aufgewachsen'. Tatsächlich begann Bruckner schon als Teenager, Geistliches zu schreiben, und er hat nicht mehr damit aufgehört. Die erste Stunde der Vesper stellt Kompositionen aus verschiedenen Stationen seines Lebens vor, darunter frühe Stücke wie das 'Pange lingua', aber auch sein 'Te Deum' aus den 1880er Jahren, mit dem er in Wien nach vielen herben Enttäuschungen endlich Erfolge feierte. Das klangprächtige Werk hat er dann auch Gott gewidmet – 'zur Danksagung für so viel überstandene Leiden'.
Von Helga Heyder-Späth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
---|---|---|
Anton Bruckner | Pange lingua, WAB 31 (1'21'') | Musica Saeculorum Leitung: Philipp von Steinaecker |
Anton Bruckner | Magnificat B-Dur, WAB 24 (4'30'') | Johanna Winkel (Sopran) Sophie Harmsen (Alt) Sebastian Kohlhepp (Tenor) Ludwig Mittelhammer (Bariton) Raphael Alpermann (Orgel) Akademie für Alte Musik Berlin RIAS Kammerchor Leitung: Lukasz Borowicz |
Anton Bruckner | Präludium für Orgel C-Dur, WAB 129 (3'03'') | Robert Kovács (an der Bruckner-Orgel im Augustiner Chorherrenstift St. Florian) |
Anton Bruckner | Sanctus aus: Messe Nr. 1 d-Moll, WAB 26 (1'44'') | WDR Rundfunkorchester Köln WDR Rundfunkchor Köln Leitung: Helmuth Froschauer |
Anton Bruckner | Te Deum C-Dur, WAB 45 (19'53'') | Hanna-Elisabeth Müller (Sopran) Ann Hallenberg (Alt) Maximilian Schmitt (Tenor) Tareq Nazmi (Bass) Orchestre des Champs-Élysées Collegium Vocale Gent Leitung: Philippe Herreweghe |
Vesper II
Linderung im Komponieren: Anton Bruckners langer Weg zum Erfolg
18:04 - 19:00
"Ich, Welt- und Menschenfeind aufs Neue, suche da einige Linderung über die bübische Behandlung in Linz", schreibt Anton Bruckner 1865 an einen seiner wenigen langjährigen Freude, Rudolf Weinwurm. Es ist die Arbeit an seiner ersten Sinfonie, die Bruckner Linderung verschafft. Im Laufe seines Lebens muss er immer wieder „bübische“, also unfreundliche Behandlungen ertragen, wohl auch, weil er selbst im Umgang alles andere als unkompliziert ist. Auch seine Werke bleiben zu Lebzeiten oft unverstanden. In einer Zeit, in der sich die deutschsprachige Musikwelt in Wagner-Anhänger und Wagner-Gegner spaltet, positioniert sich Bruckner deutlich auf der Seite der Anhänger und gerät so immer wieder in die Mühlen der Musikkritik. 1884 gelingt ihm mit seiner siebten Sinfonie endlich der Durchbruch zum Erfolg. Die zweite Vesperstunde zeichnet diesen langen Weg nach und nimmt dabei auch weniger bekannte Werke in den Blick.
Von Helga Heyder-Späth
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Anton Bruckner | Steiermärker G-Dur, WAB 122 (für Klavier) (1'54'') | Wolfgang Brunner (Pianoforte) |
Anton Bruckner | Sinfonie Nr. 1 c-Moll 'Linzer Fassung': Allegro (12'00'') | Musica Saeculorum Leitung: Philipp von Steinaecker |
Ludwig van Beethoven | Sonate Nr. 14 cis-Moll, op. 27,2: Allegretto (für Klavier) (2'15'') | Alexei Lubimov (Pianoforte) |
Anton Bruckner | Am Grabe, WAB 2 (für Männerchor a cappella) (2'54'') | RIAS Kammerchor Leitung: Lukasz Borowicz |
Richard Wagner | Die Meistersinger von Nürnberg: Verachte mir die Meister nicht Finale 3. Akt (6'43'') | Georg Zeppenfeld (Bass) Sächsische Staatskapelle Dresden Sächsischer Staatsopernchor Dresden Bachchor Salzburg Leitung: Christian Thielemann |
Anton Bruckner | Intermezzo d-Moll, WAB 113 (für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello) (9'10'') | Bartholdy Quintett |
Anton Bruckner | Sinfonie Nr 7 E-Dur: Scherzo (9'57'') | Orchestre des Champs Élysées Leitung: Philippe Herreweghe |