- Sendehinweis: Vesper | 16. März 2024, 17.04 - 19.00 Uhr | WDR3
Vesper I
Opus ultimum
17:04 - 17:45 Uhr
Die 20 geistlichen Madrigale von Orlando di Lassos "Lagrime di San Pietro" spiegeln das Entsetzen und die Reue des Petrus über seinen Verrat an Jesus in der Nacht vor dessen Kreuzigung wider. Lasso komponierte den Zyklus in seinem Todesjahr 1594. Der Opernkomponist Giuseppe Verdi kehrte gegen Ende seines Lebens zu seinen Ursprüngen als Kirchenmusiker zurück. Mit seinen "Quattro pezzi Sacri", zu denen ein "Stabat mater" gehört, schuf er Werke, die zusammen mit dem Requiem sein kirchenmusikalisches Vermächtnis darstellen. Heinrich Schütz komponiert kurz vor seinem Tod eine Sammlung mit elf Motetten über Psalm 119. Einen Vers bestimmte er zugleich als Text für die eigene Begräbnisfeier.
Von Gela Birckenstaedt
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Titel / Länge | Interpret:in |
---|---|---|
Heinrich Schütz | Wohl denen, die ohne Wandel leben, SWV 482 Motette für 2 vierstimmige Chöre und Basso continuo (5'05'') | Concerto Palatino Collegium Vocale Gent Leitung: Philippe Herreweghe |
Orlando di Lasso | Il magnanimo Pietro Motette zu 7 Stimmen aus: Lagrime di San Pietro (2'12'') | Gallicantus Leitung: Gabriel Crouch |
Orlando di Lasso | Veduto il miser quanto differente Motette zu 7 Stimmen aus: Lagrime di San Pietro (3'06'') | Gallicantus Leitung: Gabriel Crouch |
Giuseppe Verdi | Stabat mater für gemischten Chor und Orchester aus: Quattro pezzi sacri | Donna Brown, Sopran Orchestre Révolutionnaire et Romantique Monteverdi Choir Leitung: John Eliot Gardiner |
Johann Sebastian Bach | Ein selig Ende mir bescher, BWV 1080 Contrapunktus XIV aus der "Kunst der Fuge" in einer Bearbeitung von Harry van der Kamp für 8 Singstimmen und Basso seguente (10'55'') | Gesualdo Consort Leituing: Harry van der Kamp |
Vesper II
Schwanengesänge und letzte Lieder
18:04 - 19:00
Jean-Baptiste Lully, Der Sturz des Phaeton. - Federzeichnung
Die Legende, dass sterbende Schwäne einen traurigen und zugleich wunderschönen Gesang anstimmen, knüpft an die griechische Mythologie an: Phaëton, Sohn des Helios, stürzte zu Tode, als er die Kontrolle über den Sonnenwagen seines Vaters verlor. Kyknos – der Geliebte Phaëtons – stimmte angesichts des toten Freundes ein ergreifendes Klagelied an, so dass Apollon ihn aus Mitleid in einen Schwan verwandelte. Weshalb man heute vom Schwanengesang spricht, wenn es um das letzte, besonders beeindruckende Werk eines Komponisten geht − wie etwa Franz Schuberts "13 Lieder nach Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine" aus seinem Todesjahr 1828. In der Wagner-Oper "Lohengrin" ist es dagegen ein ganz realer Schwan, mit dessen Hilfe der Titelheld durch die Handlung "manövriert".
Von Gela Birckenstaedt
Die Musikstücke zur Sendung
Komponist:in | Werk / Länge | Interpret:in |
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Jacques Arcadelt | Il bianco e dolce cigno Madrigal 4 Stimmen (2'58'') | Cappella Mediterranea Leitung: Leonardo Garcia Alarcón |
Camille Saint-Saëns | Le cygne aus: Le Carneval des animaux bearbeitet für Violoncello und Klavier (3'35'') | Steven Isserlis, Trench Cello Connie Shih, Klavier |
Franz Schubert | Der Atlas Ihr Bild Das Fischermädchen Die Stadt Am Meer Der Doppelgänger aus: 13 Lieder nach Gedichten von Rellstab und Heine, D 957 (Schwanengesang) für Singstimme und Klavier (17'14'') | Christoph Prégardien, Tenor Andreas Staier, Hammerklavier |
Sigfrid Karg-Elert | Lohengrins Ankunft aus Richard Wagners Oper "Lohengrin" in der Bearbeitung für Harmonium (4'57'''') | Johannes Matthias Michel, Harmonium |
Johannes Brahms | Denn es gehet, Ich wandte mich aus: Vier ernste Gesänge, op. 121 in der Bearbeitung für Mezzosopran und Streichquartett von Jean-Pierre Moeckli (8'25'') | Marie-Claude Chappuis, Mezzosopran Quatuor Sine Nomine |
Richard Strauss | Im Abendrot aus: Vier letzte Lieder bearbeitet für 16-stimmigen Chor und Violine (7'43'') | Helmut Winkel, Violine KammerChor Saarbrücken |