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NASTY WOMEN

„Womenpower“ aus der Frühzeit des Films: Akteurinnen wie Alice Guy-Blaché zelebrieren in den Jahren 1906 bis 1927 mit Witz und Verve weibliches Selbstbewusstsein. Das Ensemble Garage hat neue Originalsoundtracks zu den Stummfilmen eingespielt.

Die dralle Rosalie hat sich einen Phonographen liefern lassen, der magische Kräfte besitzt. Wo immer sie ihn laufen lässt, bringt er das Mobiliar zum Tanzen, alles dreht sich, alles bewegt sich. Eine vornehme Dame muss einen ganzen Stapel Briefe aufgeben; ihr Dienstmädchen stellt seine Zunge zum Befeuchten der Briefmarken zur Verfügung. Da kommt ein Mann und gibt dem Dienstmädchen einen Kuss – und bleibt mit seinem Bart an ihrer Zunge kleben. Von dieser Art sind die komischen und teils mit bösem Witz ausgestatteten Geschichten, die Regisseurinnen und Darstellerinnen wie Mable Normand, Alice Guy-Blaché oder Florence Turner in ihren Filmen erzählen. Das Genre der Stummfilmmusik, seit Arnold Schönbergs Begleitmusik zu einer Stummfilmszene ein beliebtes und herausforderndes Metier für avancierte Komponist:innen, wird hier von einer jungen Generation erobert: mit Zeynep Gedizlioglu, Sara Glojnaric, Marta Kowalczuk und Brigitta Muntendorf sind profilierte Stummen der jungen Komponistinnengeneration dabei, mit Felix Kubin ein Grenzgänger zwischen experimenteller Musik, Hörspiel und Clubkultur. In Kombination mit dem laufenden Bild werden die Stummfilme in den kommenden Wochen bei ARTE zu erleben sein.
Zu finden unter Austrahlungsterminen im TV und in der ARTE Mediathek.

NASTY WOMEN

WDR 3 Studio Neue Musik 10.12.2023 56:19 Min. Verfügbar bis 09.12.2024 WDR 3 Von Theresa Szorek


Brigitta Muntendorf
La Femme Collante (1906/2023)

Sara Glojnarić
Rosalie et son phonographe (1911/2023)

Felix Kubin
Madame a des Envies (1907/2023)

Zeynep Gedizlioglu
What’s the world coming to (1926/2023)

Marta Kowalczuk
Should Men walk home (1927/2023)

Max Knoth
Les résultats du féminisme (1906/2023)

Ensemble Garage
Leitung: Lautaro Mura Fuentealba

Moderation: Theresa Szorek
Redaktion: Patrick Hahn