Die Schönheit der Vergangenheit ist die Heimat der Zukunft
Vergangenes auf der Bühne zu neuem Leben zu erwecken, gelingt Víkingur Ólafsson auf wundersame Weise, etwa wenn er Johann Sebastian Bachs Musik in einer isländischen Fischfabrik spielt. Denn für ihn ist einfach klar: Diese Musik gehört überall hin!
Von Anja Renczikowski
- Sendehinweis: Musikporträt | 29. Mai 2023, 15.04 - 16.00 Uhr | WDR 3
Man könnte meinen, der Tag des Pianisten hätte mehr als 24 Stunden, denn über das Musizieren hinaus arbeitet er auch mit Künstlern*innen anderer Disziplin zusammen, so mit Bildhauern, Konzept- und Digitalkünstlern und DJs. In Radio und Fernsehen hat er eigene Serien präsentiert. Ist er der Prototyp einer neuen Klassik-Generation, die sich irgendwo zwischen Retro-Style und Social Media-Algorithmus, New Age und Barock, Konzeptalben und Pureness findet? Vermutlich ein Spiegel der Zeit, denn Musik wird heute einfach anders gehört: im Konzert, unterwegs im Zug oder Auto, beim Kochen und im Alltag. Sie ist ständig verfügbar und das ist, so Víkingur Ólafsson, auch gut so. Es mindere nicht ihre Qualität, sondern erleichtere ihren Zugang. Vielleicht ist das der richtige Ansatz, um die Zukunft der klassischen Musik zu sichern.
Mit dem Verweben von Alt und Neu entdeckt Víkingur Ólafsson die Welt des Klaviers neu: „Die Schönheit der Vergangenheit ist die Heimat der Zukunft“.
Ausstrahlung am Montag, den 29. Mai 2023 um 15.04 – 16.00 Uhr
Von: Anja Renczikowski
Redaktion: Werner Wittersheim
Produktion: WDR 2023