"Bergkristall" von Adalbert Stifter

Stand: 23.12.2023, 21:45 Uhr

Ein hoher Berg trennt zwei Alpdörfer, deren Bewohner einander fremd sind. An Heilig-abend verirren sich zwei Kinder in einem Schneesturm und verbringen die Nacht in ei-ner Eishöhle auf dem Gipfel. Ihre Rettung am nächsten Morgen führt zur Versöhnung der Dörfler. Die 1845 entstandene Erzählung "Bergkristall" gehört zu Adalbert Stifters bekanntesten Werken.

Die Familie von Konrad und Sanna wird im Dorf Gschaid mit Misstrauen beäugt, denn ihr Vater, der Schuster, hat seinerzeit eine Frau aus Millsdorf geheiratet – und wer vom Dorf auf der anderen Seite des Berges kommt, gilt in Gschaid als fremd. So sind die Schusterkinder die Einzigen, die regelmäßig den langen Weg nach Millsdorf hinüberwandern, um dort ihre Großmutter zu besuchen. Auf dem Rückweg eines solchen Besuchs am Heiligen Abend geraten die Geschwister in ein dichtes Schneetreiben, kommen vom Weg ab und finden sich schließlich in der wundersamen Eiswelt auf der Spitze des Berges wieder, wo sie die Nacht in einer Felshöhle verbringen und nur knapp dem Tod durch Erfrieren entgehen. Bei der gemeinsamen Rettungsaktion geben die Bewohner der beiden Dörfer ihre feindliche Gesinnung endlich auf; das Überleben der Kinder wird als Weihnachtswunder gefeiert. Die eigentliche Hauptrolle spielt in Adalbert Stifters Märchen die winterliche Natur: Eindringliche, poetische Schilderungen einer faszinierenden Landschaft aus Schnee und Eis machen den Reiz der Erzählung aus.

Sprecherin: Regina Münch
Redaktion: Stefanie Laaser