Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich kennt - Gertrude Stein
Die amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein gilt als die Mutter der Pariser Avantgarde. Nach außen verkörpert sie Genie, Heiterkeit und einen exzentrischen Lebensstil. Zum 150. Geburtstag ein Blick hinter die Kulissen.
Von Oliver Sturm
Ein wilder, musikalischer Ritt durch das wilde Leben und Werk der Gertrude Stein: Sie studiert in den USA. Biologie, Philosophie, Medizin und Psychologie – und ist fasziniert vom Konzept des „Bewusstseinstroms“ – „stream of conciousness“, das ihr Werk beeinflussten sollte. 1903 zieht sie nach Paris. Den Salon, den sie anfänglich mit ihrem Bruder Leo Stein teilt, schmücken die beiden mit Gemälden junger Maler wie Henri Matisse und Pablo Picasso. Über die Meinung zum Kubismus und über das Zusammenleben mit Gertrude Steins Partnerin, Muse und Assistentin Alice B. Toklas zerstreiten sich die Geschwister Stein. Pablo Picassos Porträt von Gertrude Stein hängt fortan im Salon, der Bruder zieht 1913 aus. Im Salon treffen sich die Größen der Pariser Avantgarde – doch der Weg zum eigenen Erfolg als Schriftstellerin ist hart für Gertrude Stein. Hinter der spielerischen Leichtigkeit der Texte wird eine ernste Persönlichkeit sichtbar. Eine empfindlichere Natur, die vom unbedingten ‘Ja’ ihrer Lebenspartnerin Alice B. Toklas abhängig ist. Eine Schriftstellerin, der das Schreiben eher schwerfällt. Wegbegleiter beschreiben, dass niemand so lange und so absolut stillsitzen, nichts tun und über ein Thema nachdenken konnte wie sie.
Ausstrahlung am Samstag, den 3. Februar 2024 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 4. Februar 2024 um 15.04 Uhr
Von: Oliver Sturm
Redaktion im WDR: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: SFB-ORB/DLF/WDR 2001