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WDR 3 Kultur am Mittag mit Sebastian Wellendorf
Das Beitragsbild des WDR3 Kulturfeature "Aus dem Dunkel ans Licht - zeigt drei Benin Bronzen im Museum für Kunst und Gewerbe (MKG).

Aus dem Dunkel ans Licht - die geraubten Benin-Bronzen

Vor 125 Jahren wurden die mittlerweile legendären Benin-Skulpturen aus Afrika geraubt. Sie ruhten in Europa oft im Depot. Nun werden die meisten Stücke rückübereignet.

Von Berit Hempel

Britische Soldaten überfielen 1897 den Königspalast von Benin - im heutigen Nigeria. Sie mordeten und plünderten. Die Zahl der Getöteten ist nicht bekannt, die Zahl der geraubten Kunstwerke schon: Es waren rund 5000 Stück. Viele der kostbaren Objekte, der Gedenkköpfe, Reliefplatten und Masken gelangten in europäische Museen, davon allein 1100 Stücke in deutsche Sammlungen. Im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum gibt es 96 Objekte.

Der Verlust der Benin-Bronzen bedeutet für die nigerianische Künstlerin und Prinzessin Peju Layiwola auch heute Leid und Schmerz. Von ihrer Rückgabe erhofft sie sich einen gleichberechtigten Dialog zwischen Museen in Deutschland und den Menschen aus dem Herkunftsland. Die Museumsdirektorin Nanette Snoep nennt die Objekte Erinnerungsspeicher und vergleicht ihre Bedeutung mit der von christlichen Kunstwerken. Unter ihrer Leitung werden die 96 höfischen Kunstwerke aus der Sammlung des Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum nun an das Herkunftsland zurückgegeben. Die Rückgabe wirft neben ethischen Fragen zu Heilung, Versöhnung und Schuld auch praktische Fragen auf: Wie soll man umgehen mit Werken aus Unrechtskontexten? An wen werden die höfischen Kunstwerke zurückgegeben, an den Staat Nigeria oder an den Oba des Königreichs Benin? Was bedeutet die Rückgabe für ein ethnologisches Museum

Aus dem Dunkel ans Licht - die geraubten Benin-Bronzen

WDR 3 Kulturfeature 17.12.2022 53:40 Min. Verfügbar bis 15.12.2099 WDR 3 Von Berit Hempel


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Ausstrahlung am Samstag, den 17. Dezember 2022 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 18. Dezember 2022 um 15.04 Uhr

Von: Berit Hempel
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2022