Raus aus der Nische! Saxophonistin Asya Fateyeva im Klassik Forum
Stand: 10.01.2024, 11:47 Uhr
Ausdrucksvoll wie ein Cello, virtuos wie eine Klarinette und so schallend wie ein Horn. Jenseits der Jazz-Schublade kann das Saxophon noch so viel mehr! Das beweist Asya Fateyeva mit ihrer Musik von Bach bis Prokofjew und im Gespräch mit Wolfgang Sandberger.
Eigentlich hat für Asya Fateyeva alles am Klavier angefangen. Eines Abends brachte ihr Vater ein Saxophon mit nach Hause, er wollte sich einen Jugendtraum erfüllen. Asya Fateyeva durfte auch einmal in das Instrument pusten und hat sich direkt verliebt: Der Klang war so „schön und laut“ und eine solche körperliche Erfahrung, dass danach alles ganz schnell ging. Heute ist Asya Fateyeva eine der renommiertesten Musikerinnen ihres Fachs und stolze Kämpferin für die Anerkennung des Saxophons in der Klassik-Welt.
Aufgewachsen auf der Krim, mit vierzehn Jahren nach Deutschland gezogen, Saxophonstudium u.a. in Köln, Hamburg, Paris und Lyon: Asya Fateyeva war an vielen Orten zuhause, ihre echte Heimat ist jedoch die Musik, sagt sie. Dort kann sie sich austoben und Grenzen überwinden, in unterschiedlichsten Projekten und Ensembles – immer ein bisschen außerhalb der Komfortzone, das hat sie von Ihrem Idol Maria Callas gelernt.
Sie holt aus Archiven ans Licht, was hierzulande oft übersehen wird: So wenig klassische Literatur für das Saxophon gibt es nämlich gar nicht, gerade in Frankreich lebt die Tradition! Und was es nicht gibt, das arrangiert sie: ob Opernarien von Massenet und Purcell, oder an der Stelle von Fagott, Klarinette, Bratsche und Orgel in Werken von Bach, Stravinsky, César Franck & Co. Von Alter Musik bis zu modernen Klangexperimenten – „das Saxophon kann alles.“
So verliebt wie sie als Kind in das Instrument gewesen ist, spricht Asya Fateyeva auch heute noch über das Klangchamäleon Saxophon und alle, die sie auf ihrem Weg inspiriert haben – auch im Klassik Forum.
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Die Musikstücke der Sendung
| Komponist:in | Titel/Länge | Interpret:in |
|---|---|---|
| George Gershwin | Andante ben ritmato e deciso aus: 3 Préludes (2'23'') | Asya Fateyeva, Saxophon Lars Vogt, Klavier |
| Sergej Prokofjew | The young Juliet aus: Romeo und Julia, op. 64 (4'02'') | Asya Fateyeva, Saxophon Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Leitung: Ruben Gazarian |
| Traditional | Grief (2'09'') | Evelina Petrova, Akkordion, Gesang Laura Ellestad, Hardanger Fiddle, 5-String Fiddle Andreas Rotevatn, Posaune, Elektronik Evelina Petrova Trio |
| César Franck | Prélude, fugue et variation h-Moll, op. 18 (10'51'') | Asya Fateyeva, Saxophon Stepan Simonian, Klavier |
| Georg Friedrich Händel | Sarabande aus: Suite d-Moll, HWV 447 (2'36'') | David Geilsammer, Klavier |
| Johann Sebastian Bach | 1. Satz aus: Brandenburgisches Konzert, Nr. 2, F-Dur, BWV 1047 (4'12'') | Marcel Mule, Saxophon Orchestre du Festival de Prades Leitung: Pablo Casals |
| Jules Massenet | Va! Laisse couleur mes larmes! (Arie der Charlotte) aus: Werther (4'29'') | Asya Fateyeva, Saxophon Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Leitung: Ruben Gazarian |
| Gaspare Spontini | O Nume, tutelar degli infelici Gebet der Giulia (2'31'') | Maria Callas, Sopran Orchestra del Teatro alla Scala di Milano Leitung: Tullio Serafin |
| Antonio Vivaldi | Konzert, C-Dur, RV 467 (12'05'') | Sergio Azzolini, Fagott L'Onda Armonica Leitung: Sergio Azzolini |
| Alessandro Parisotti | Se tu m'ami (2'33'') | Cecilia Bartoli, Mezzosopran György Fischer, Klavier |
| Johannes Brahms | Vier Klavierstücke, op. 119 (16'15'') | Rudolf Serkin, Klavier |
| Adolf Busch | Vivace ma non troppo aus: Quintett Es-Dur, op. 34 (7'09'') | Asya Fateyeva, Saxophon Florian Donderer, Violine Emma Yoon, Violine Yuko Hara, Viola Tanja Tetzlaff, Violoncello |
| John Lennon | Imagine (3'06'') | John Lennon, Gesang Plastic Ono Band The Flux Fiddlers |
| John Lennon Paul McCartney | Tomorrow never knows bearbeitet für Saxophon und Barockensemble (3'10'') | Lautten Compagney |
| Henry Purcell | Ah! Belina, I am press'd with torment (Arie der Dido) aus: Dido and Aeneas bearbeitet für Saxophon, Erzlaute und Orgel (2'13'') | Asya Fateyeva, Altsaxophon Lautten Compagney |
| Johann Sebastian Bach | Konzert c-Moll, BWV 1056R (10'21'') | Asya Fateyeva, Saxophon Württembergisches Kammerorchester Heilbronn Leitung: Ruben Gazarian |
| Igor Strawinsky | Der Feuervogel: Suite Nr. 2 1.Introduktion 2.Der Feuervogel und sein Tanz 3.Variationen des Feuervogels 4.Reigen der Prinzessinnen 5.Höllentanz des Zauberers Kaschtschej 6.Berceuse 7.Finale (20'01'') | Sabine Meyer, Klarinette Alliage Quintett |
| Barbara Strozzi | Lagrime mie Lamento, op. 7, 4 (9'49'') | Emanuela Galli, Sopran Ensemble Galilei Leitung: Paul Beier |
| Erwin Schulhoff | 3. Satz aus: Hot Sonate (3'41'') | Asya Fateyeva, Saxophon Florian Donderer, Violine Emma Yoon, Violine Yuko Hara, Viola Tanja Tetzlaff, Violoncello |
Moderation: Wolfgang Sandberger
Redaktion: Susanne Ockelmann
