Sun Ra hatte Atlantis, Don Cherry hatte Mu und Miles Davis gab uns am selben Tag sowohl Agharta als auch Pangäa. Sogar Lee Morgans abenteuerlichstes Album lässt uns nach neuen Ländern suchen. Der Kanadische Keyboarder und Pianist Pierre Chrétien und der Altsaxophonist Zakari Frantz waren sich sicherlich bewusst, dass sie sich die tiefste utopische Vorstellungskraft der radikalen Jazz-Tradition zunutze machten, als sie ihrer Band den Namen Atlantis Jazz Ensemble gaben. Die exquisite Retro-Topographie auf ihrem Debütalbum “Oceanic Suite” kündigte es geradezu an. 2013 wurde das Atlantis Jazz Ensemble von dem Duo gegündet. Von Chrétien, Pianist und Bandleader der bekannten Afrobeat und Global-Funk Band The Souljazz Orchestra, und Frantz, der auch dort spielte. Die beiden Musiker sehnten sich nach einem Ventil für den Ausdruck modaler Spielweisen. Abgerundet wurde das Line-Up durch die erstklassigen Fähigkeiten von Ed Lister an der Trompete, Alex Bilodeau am Kontrabass, der später von Chris Pond abgelöst wurde und Mike Essoudry am Schlagzeug. Ihr Bandname stammt von der mythischen Insel mitten im Atlantischen Ozean. Chrétien sagte hierzu in einem Interview: „Ich bin vom nordamerikanischen Jazz beeinflusst, aber auch vom europäischen und afrikanischen Jazz. Wir dachten, es sei eine gute Beschreibung unseres Sounds, irgendwo zwischen diesen beiden Kontinenten.“ Die Musik vom Atlantis Jazz Ensemble ist hörbar von der Arbeit von John Coltrane, Duke Ellington und Sun Ra in den 1960er Jahren beeinflusst. Es ist, so Chrétien, Musik, die die Seele erheben soll: Impressionistisch, meditativ und introspektiv....
Pillars of Hercules | 6:38
Atlantis Jazz Ensemble
Breaking Dawn | 6:20
Atlantis Jazz Ensemble
Oneness | 7:01
Atlantis Jazz Ensemble
Blessings | 8:00
Atlantis Jazz Ensemble
Transcendence | 7:11
Atlantis Jazz Ensemble
Enlightenment | 4:25
Atlantis Jazz Ensemble
Undercurrents | 7:11
Atlantis Jazz Ensemble
Yemaya | 9:40
Atlantis Jazz Ensemble
Moderation: Manuela Krause
Redaktion: Niklas Rudolph