Zum Heulen schön: Neuer Jazz aus NRW

Bisher war die Band Hilde ein frei improvisierendes Kollektiv. Jetzt entdecken die vier Musikerinnen die Faszination von Songform, Melodie und Wohlklang für sich. Ihr neues Album ist eine Sammlung berührender Miniaturen.

„Hilde“ ist das gemeinsame Alter Ego von vier Musikerinnen aus dem Ruhrgebiet und Köln: Julia Brüssel (Geige), Marie Daniels (Gesang), Marie Trautmann (Posaune) und Emily Wittbrodt (Cello). „Hilde ist neugierig, mutig und melancholisch“, sagen sie über ihr imaginäres Über-Ich. Ursprünglich war „Hilde“ aber auch radikal experimentell: Das Band-Debut wurde in der Presse noch als „hardcore free improv“ eingeordnet. Auf dem Nachfolger „Tide“ freuen sich die vier Musikerinnen nun an Melodien und festgefügten Arrangements. Manche der Stücke sind zum Heulen schön.

Außerdem in der Sendung: Der Pianist Benjamin Schaefer hat nach elf ganz unterschiedlichen Platten ein unbegleitetes Soloalbum gemacht – pointiert, kunstvoll reduziert und höchst abwechslungsreich.