Jam-Session als Konzept

Seit sieben Jahren verblüfft die Londoner Band Ill Considered ihre wachsende Fangemeinde mit freier Improvisation und ihrem tiefen Verständnis von Groove. Von den rhythmischen Strukturen des Drum ’n' Bass’ über Spiritual Jazz bis hin zu Afrobeats.

Gegründet wurde die Band 2017 vom Drummer & Producer Emre Ramazanoglu und dem Saxophonisten Idris Rahman. Die zwei wollten mal ein vollständig improvisiertes Projekt mit Schlagzeug, Bass, Saxofon und Percussion ausprobieren. Der erste von ihnen aufgenommene Jam war dann auch innerhalb von 24 Stunden gemischt und gemastert und wurde zum ersten Album der Band! Dieser punkige DIY-Ansatz führte zu bislang neun Alben, die über einen Zeitraum von drei Jahren live und im Studio aufgenommen wurden. Ill Considered bauten sich eine starke Anhängerschaft auf und ernteten den Respekt der britischen Jazzszene. Im Jahr 2020 gingen die Londoner eine Partnerschaft mit dem Label New Soil ein und veröffentlichte in diesem Zug ihren vollständigen Katalog auf sämtlichen Streaming-Plattformen. 2021 wurde die britische Band um Liran Donin am Bass erweitert, zu hören auf dem hochgelobten und auch international gefeierten Album Liminal Space. Jetzt erscheint ihr neuestes Werk: Precipice. Erneut im reduzierten Trio-Setup, bei dem alles in Einzelaufnahmen live aufgenommen wurde. Das neue Album besticht vor allem durch eine rohe, schlichte und gelassene Einfachheit, die hier und da an Jazzalben der 70er Jahre erinnert. Ansonsten verschieben Ill Considered weiterhin Genregrenzen und bleiben dabei ihren improvisatorischen Wurzeln treu – gefangen in einem telepathischen Groove.