Der Brite Evan Parker zählt zu den wiedererkennbarsten Holzbläsern der freien Improvisation, einer Spielart, die er ab den späten 1960er Jahren entscheidend mit prägte - im Kontakt mit Musikern aus den Niederlanden und der Bundesrepublik.Seine Hauptbands sind nach mehr als fünfzig Jahren immer noch aktiv - das Schlippenbach Trio und das Trio Parker/Guy/Lytton.
Mit Musikern wie dem Gitarristen Derek Bailey und dem Schlagzeuger Tony Oxley schafft Parker eine fragmentierte, mikroskopische Form des Zusammenspiels, die so sperrig ist, dass die Musiker sich in den frühen 1970er Jahren ihre eigenen Vertriebsstrukturen schaffen mussten. An Tenor- und Sopransaxophon erreichte Parker eine große Vollendung, ausgehend vom Postbop-Erbe John Coltranes und mit einer Fülle eigener Techniken ergänzt. Am wiedererkennbarsten ist vielleicht Parkers Solospiel am Sopransaxophon. Mithilfe der Zirkularatmung schafft er ununterbrochene Klangströme, in denen kleine Motive stetig variiert werden. Parker war auch regelmäßig in Kontexten außerhalb der freien Improvisation zu hören, in etwas straighteren Jazzzusammenhängen zum Beispiel in den Bands des Trompeters Kenny Wheeler und auch auf Platten von Pop-Experimentalisten wie Scott Walker, Robert Wyatt oder David Sylvian.
Lytton Perdu | 4:20
Evan Parker & Paul Lytton
Karyobin Pt.4 | 4:00
Spontaneous Music Ensemble
Resurrection of Yarak | 5:00
Schlippenbach Trio
Conic Section 1 | 10:30
Evan Parker
The Duchess | 4:18
Robert Wyatt
Sea Lady | 5:45
Kenny Wheeler
Moment’s Energy II | 4:30
Evan Parker Electro-Acoustic Ensemble
Variance | 4:12
Parker/Guy/Lytton
Moderation: Niklas Wandt
Redaktion: Niklas Rudolph