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Schwarz-weiß Bild des Schriftstellers Oswald Spengler.

Untergang des Abendlandes - Eine Spenglermusik

Stand: 12.01.2024, 11:07 Uhr

Wiederholt sich die Geschichte wieder und wieder? Sieht unsere Zivilisation ihrem Untergang entgegen? Der Historiker Oswald Spengler jedenfalls hat das vor gut 100 Jahren prophezeit.

Von Porträt des Autors Tom Peuckert.Tom Peuckert

Das Hörspiel steht zum Download zur Verfügung.

Untergang des Abendlandes - Eine Spenglermusik

WDR Hörspiel 16.02.2020 52:58 Min. Verfügbar bis 01.01.2099 WDR Online Von Tom Peuckert


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"Der Untergang des Abendlandes" ist das circa 1000 Seiten umfassende Hauptwerk des Historikers Oswald Spengler. Der umstrittene Wissenschaftler mit antidemokratisch konservativer Haltung entwirft darin 1918 ein historisches Weltbetrachtungsmodell, das die Abläufe morphologisch abtastet und in naturgesetzhaft wiederkehrende Ereignisketten und Aggregatzustände gliedert. Daraus leitet sich ab, dass jede Kultur, die den höchsten Grad der Zivilisation erreicht hat, zwangsläufig in Dekadenz, ökonomische Perversion und Diktatoren-Abhängigkeit verfällt. Geld wird vom Tauschwert zum Selbstwert. Religion verliert ihre spirituelle Bindungskraft und wird zur Ideologie. Abgrenzung ersetzt Weltwissen. Parlamente werden suspekt. Düstere Helden und Tatmenschen ohne moralisches Gepäck reißen die Definitionshoheit und die Befehlsgewalt an sich. Krieg ist der Weg in den Untergang - auf den die Rekreation aus dem Barbarischen folgt.

Tom Peuckert hat dieses Werk auf seine Kernthesen kondensiert und zu einem lyrischen Strang verdichtet. Jedes Wort ist Spengler - aber die Anordnung, Gewichtung und Komposition ist Peuckert. Auf bestechende Weise löst der umstrittene Spengler-Text Assoziationen und Wiedererkennungsmomente mit unserem aktuellen Umfeld aus. Sind wir tatsächlich wieder auf dem unaufhaltsamen Weg in den Untergang?