Live hören
*** UN-Klimakonferenz in der Verlängerung
Szene aus dem Kinofilm "The Substance" mit Demi Moore

The Substance

Stand: 19.09.2024, 00:02 Uhr

Die knallbunte Satire mit Demi Moore in der Hauptrolle führt den Jugendwahn in der Unterhaltungsindustrie vor. Etwas lang, aber vergnüglich.

Von Andrea Burtz

Neue Filme: "The Substance", "Speak No Evil", "Die Fotografin"

WDR 2 Kino 19.09.2024 04:01 Min. Verfügbar bis 19.09.2026 WDR 2


Download

Darum geht's

Elisabeth Sparkle, eine alternde Schauspielerin, die sogar einen Stern auf dem Walk of Fame hat, verdient mittlerweile ihr Geld als Fitnesstrainerin einer Fernsehshow. Doch auch hier schiebt sie der Chef aufgrund ihres Alters aufs Abstellgleis.

Sie beschließt, sich eine Substanz zu injizieren. Mit ihr bringt sie eine jüngere Version von sich selbst zur Welt: Sue, eine sexy Frau. Gleichzeitig können sie nicht in der Welt sein, sie wechseln sich alle sieben Tage ab.

Schnell ist eine Konkurrenzsituation da: Sue macht im Fernsehen in Elisabeths Fitnessshow Karriere, ihr älteres Alter Ego wird eifersüchtig.

Die beiden beginnen, sich gegenseitig Steine in den Weg zu legen. Denn wann immer die erfolgreiche Sue ihre Zeit überzieht, hat das fatale Konsequenzen für den Körper von Elisabeth …

Darum geht's wirklich

"The Substance" führt auf satirische Weise den Jugendwahn in der Unterhaltungsindustrie vor.

Die spielen mit

Die 61-jährige Demi Moore ("Ghost – Nachricht von Sam", "Ein unmoralisches Angebot"), Star des Kinos der 90er, spielt Elisabeth. Seit der Weltpremiere des Films in Cannes gilt sie als sichere Kandidatin für eine Oscarnominierung.

Ihre jüngere Version wird im Film von Margaret Qualley verkörpert. Den abstoßenden Produzenten der Fernsehshow stellt Dennis Quaid dar.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

Eine knallbunte, völlig überdrehte Satire, in voller Härte zu Ende erzählt! Ihre Bilder betonen gleichermaßen Alter und Jugend, Schönheit und Hässlichkeit: Die Kamera hält auf Falten und abgestorbene Gliedmaßen genauso, wie sie die Kurven von Sues eingeöltem Körper genüsslich abfährt.

Hier wird dick aufgetragen, um den männlichen Blick und Sexismus vorzuführen. Es macht Vergnügen, den visuellen Ideen und dem saftigen Body-Horror zu folgen, auch wenn die Story vorhersehbar ist und der Film mit fast zweieinhalb Stunden Laufzeit ein wenig lang.

Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde "The Substance" für das beste Drehbuch ausgezeichnet und das Comeback von Demi Moore gefeiert - wir dürfen gespannt auf die Oscars sein!

Die Bewertung auf einen Blick

Vier von fünf Sternen

Satire, USA/GB 2024

Regie: Coralie Fargeat

Länge: 141 Minuten

Ab 16 Jahren

Kinostart: 19.09.2024