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Trailer zum Kinofilm "Better Man"

01:15 Min. Verfügbar bis 23.01.2025

Better Man

Stand: 02.01.2025, 00:02 Uhr

Robbie Williams' Karriere gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt: kometenhafter Aufstieg mit "Take That", dann die Solokarriere, immer wieder begleitet von Alkohol, Drogen und innerer Zerrissenheit. Das Biopic von Michael Gracey ist ein auch musikalisch mitreißender Film.

Von Andrea Burtz

"Nosferatu - Der Untote", "Better Man" und "Queer"

WDR 2 Kino 02.01.2025 03:55 Min. Verfügbar bis 02.01.2027 WDR 2


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Darum geht's

Robbie Williams erzählt sein Leben: vom Auf und Ab eines Popstars, in der englischen Originalfassung sogar mit seiner bekannten Stimme.

Schon zu Schulzeiten verfolgt er mit seinem Vater Fernsehshows im Fernsehen mit Entertainern wie Frank Sinatra und Dean Martin. Der Beginn der klassischen Geschichte eines Jungen aus kleinen Verhältnissen, der es ganz nach oben schaffen will. Trotz fehlender Unterstützung des Vaters, der die Familie früh verlässt, um als Entertainer durchs Land zu tingeln. Mit 15 wird Robbie für eine Boygroup gecastet und schafft mit der Retortenband "Take That" den Durchbruch. Doch Robbie will das Rampenlicht nicht teilen. Er verlässt die Band, um mit eigenen Songs Solokarriere zu machen. Schon während seiner frühen Erfolge überfallen ihn dunkle Erinnerungen blitzartig auf der Bühne, Alkohol und Drogen werden seine ständigen Begleiter. Doch mit professioneller Hilfe rettet Robbie Williams sich und seine Karriere und wird ein besserer Mensch – a Better Man.

Darum geht's wirklich

Robbie Williams abenteuerliches Leben fürs Kino zu erzählen, das heißt: Situationen zu verdichten, Figuren wegzulassen um spannend zu bleiben. Der Film ist keine Dokumentation. Das Verhältnis zum Vater zum Beispiel sei weniger problematisch gewesen, als im Film dargestellt, erzählte Robbie im Interview.

Die spielen mit

Die Hauptfigur, der Schimpanse Robbie, ist ein Hybrid aus dem Schauspieler Jonno Davies und einem am Computer hergestellten Affen. Die Idee zu dem Kunstgriff kam Regisseur und Drehbuchautor Michael Gracey im Gespräch mit Robbie Williams, der zugab, sich auf der Bühne wie ein Affe zu fühlen. Seine Bewegungen und seine Mimik wurden ebenfalls mit Hilfe des sogenannten "Motion Capture Verfahrens" in den Film-Robbie hineingerechnet. So wirkt der Schimpanse menschlich - auch weil die hellgrauen Augen wirklich die des Popstars sind.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

"Better Man – Die Robbie Williams Story" ist ein temperamentvolles Musical-Drama mit vielen Robbie Williams Songs, die neu aufgenommen wurden. Auch die gewagte Verfremdung der Hauptfigur funktioniert: Der Blick ist automatisch auf den Affen gerichtet. Nach ein paar Filmminuten hat man sich an diesen Affen gewöhnt, der wie ein Mensch gekleidet ist und Robbie Williams wechselnde Frisuren trägt. Regisseur Michael Gracey inszeniert die Bühnenshows der umschwärmten Boyband Take That in atemberaubenden Bildern, lässt die Sänger aus Konzerthallen tanzen, um Menschen auf der Straße mit ihrem gut gelaunten Pop anzustecken. Überwältigend auch Robbies Konzertszenen, die vor echtem Konzertpublikum gedreht worden sind.

Michael Gracey gelingt die Balance zwischen dramatischen Szenen und Showmomenten. Sein kreative Inszenierung und die mitreißende Musik formen das Portrait eines humorvollen Entertainers, der nicht anders kann, als sich zum Affen zu machen.

Die Bewertung auf einen Blick

Fünf von fünf Sternen

Musikdrama, USA/Australien 2024

Regie: Michael Gracey

Kinostart: 02.01.2025