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Szene aus dem Kinofilm "Chantal im Märchenland"

Chantal im Märchenland

Stand: 28.03.2024, 00:01 Uhr

Kult-Göre Chantal aus der "Fack ju Göthe"-Reihe kommt zurück ins Kino: Im neuen Film muss sie auf dem Weg vom Plattenbaumädchen zur Prinzessin mit einigen Klischees aufräumen.

Von Andrea Burtz

"One Life", "Chantal im Märchenland" und "Paw Patrol"

WDR 2 Kino 28.03.2024 03:29 Min. Verfügbar bis 28.03.2026 WDR 2


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Darum geht's

Was tun nach der Schule? Diese Fragen stellen sich auch Chantal, deren Berufstraum "Influencerin" an zu wenigen Followern scheitert. Eines Tages findet sie mit ihrer Freundin Zeynep einen Zauberspiegel, den beide für ein Social-Media-Gimmick halten. Und schwupps landen sie in der Märchenwelt!

Zunächst entdeckt Chantal hier unendliche Möglichkeiten, um besten Content herzustellen. Doch mit der Zeit wird ihr klar, dass auch die Märchenwelt ihre Tücken hat und sie das Prinzessinnenbild gehörig zurechtrücken muss …

Darum geht's wirklich

Chantal lernt, dass sie zu ihrem Glück keinen Mann braucht. Eine Breitseite gegen Soziale Medien gibt es oben drauf: Viel wichtiger als anonyme Popularität ist es, Menschen um sich zu haben, die einen mögen und unterstützen.

Die spielen mit

Jella Haase ist erneut als Chantal zu sehen, Gizem Emre spielt wieder ihre Freundin Zeynep. Weitere "Fack ju Göhte"-Stars sind in Nebenrollen zu sehen: Max von der Groeben hat die Rolle von Prinz Bosco übernommen, Elyas M’Barek hat einen kleinen Auftritt als altbekannter Zeki Müller.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

Elf Jahre liegt der erste "Fack ju Göhte"-Film zurück, der über sieben Millionen Zuschauer in die Kinos lockte, die dritte Episode hatte vor sieben Jahren immerhin über sechs Millionen Zuschauer. Jetzt bekommt die prollige Schülerin Chantal, heimlicher Star des Publikums, einen eigenen Film.

Die Schule hat Chantal längst hinter sich gebracht, doch im wahren Leben noch nichts auf die Reihe bekommen. Die angestrebte Karriere als Influencerin stockt – ihr fehlen Follower und prickelnder Content. Den liefert ihr schließlich ein Zauberspiegel, der sie in die Märchenwelt führt.

Bora Dağtekin, der schon die "Fack Ju Göhte"-Reihe schrieb und in Szene setzte, führt auch Chantals Geschichte fort. Es ist ein kluger Schachzug, die beliebte Chantal aus dem gelernten Schulkosmos zu holen und in eine fremde Märchenwelt zu verpflanzen – ganz nach dem alten "Fish out of Water"-Prinzip.

Das prollige Plattenbaumädchen wird zur Prinzessin und muss sich im Traumland zurechtfinden. Und da Chantal eher zupackend als vorsichtig ist, bewegt sie sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Ihre Sprache ist derb, oft vulgär, die Gagdichte – die von Witzen über Klapphandys bis zu McDonald’s-Menüs reicht – ist hoch, doch längst nicht jeder Spaß zündet.

Mit Prinzessinnenklischees – hübsche Frauen, die nichts Besseres zu tun haben, als auf den Prinzen zu warten - wird hier aufgeräumt. Der Prinz ist schwul. Egal, ob die Gebrüder Grimm, die Artus-Sage oder 1.000 und eine Nacht – alle bekommen in dem über zweistündigen Film ihr Fett ab.

Optisch macht das Fantasy-Spektakel einiges her, Dekors und Kostüm bringen zum Staunen. Spannend oder logisch ist hier allerdings wenig.

Jella Haase sorgt dafür, dass man Chantal dennoch folgt. Auch wenn man sich bei ihrer Ausdrucksweise manchmal besser die Ohren zuhält …

Die Bewertung auf einen Blick

Drei von fünf Sternen

Fantasiekomödie, Deutschland 2024

Regie: Bora Dağtekin

Länge: 122 Minuten

Ab 12 Jahren

Kinostart: 28.03.2024