Broker - Familie gesucht

Film
Kino

Stand: 16.03.2023, 00:00 Uhr

Zwei Männer, ein Baby, eine junge Mutter und ein achtjähriger Ausreißer begeben sich auf einen Roadtrip durch Südkorea. Warmherziger Film um die Fragen: Was macht eigentlich Familie aus? Und: Wann handeln wir wirklich moralisch?

Von Andrea Burtz

Darum geht's

Zwei Männer stehlen regelmäßig Neugeborene aus einer Babyklappe. Zu einem hohen Preis vermitteln sie die Kinder dann an adoptionswillige Paare. Um einen solchen Verkauf zu Ende zu bringen, machen sie sich zusammen mit der jungen Mutter eines neugeborenen Jungen auf einen Roadtrip durch Südkorea. Die Zweckgemeinschaft ahnt nicht, dass zwei Polizistinnen auf ihren Fersen sind.

Darum geht's wirklich

Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-Eda umkreist in dem warmherzigen Film zwei große Fragen: Was macht eigentlich Familie aus? Und: Wann handeln wir wirklich moralisch?

Die spielen mit

Der südkoreanische Star Song Kang-Ho ist in der Hauptrolle eines der beiden Babyhändler zu sehen. Sein Gesicht ist auch bei uns bekannt: im Oscar prämierten Film "Parasite" spielte Song Kang-Ho ebenfalls die Hauptrolle.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

"Broker" beginnt wie ein Krimi und entwickelt sich zu einem warmherzigen Roadmovie quer durch Südkorea. Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-Eda geht auf sensible und gleichzeitig witzige Weise der Frage nach, was Familie eigentlich ausmacht. Während in der Geschichte Paare durch ein gekauftes Kind versuchen, ihre Vorstellung einer heilen Familie komplett zu machen, wächst im Wäscherei-Auto der Babyhändler eine ungewöhnliche Familie zusammen: Die beiden Babyhändler freunden sich mit der jungen Prostituierten an, die ihr Kind vor die Babyklappe gelegt hat. Als sie im Auto einen "blinden Passagier" finden – einen achtjährigen Jungen, der aus dem Waisenhaus ausgebüxt ist, nehmen sie ihn in ihre Gemeinschaft auf. Während der Reise offenbaren sich die Lebensgeschichten eines jeden und wecken beim Zuschauer Sympathien für die Außenseiter. Auf subtile Art wird der Glaube an das Gute im Menschen geweckt. Dabei drückt Kore-Eda nie auf die Tränendrüse. Ihm gelingt es meisterhaft, große Gefühle zu erzeugen, ohne dabei den naheliegenden Weg zu gehen. Sehenswert!