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Warum friert man, wenn man Fieber hat?

Stand: 30.05.2023, 00:00 Uhr

Thomas (6 Jahre alt) aus Rösrath möchte gerne von der Maus wissen: Warum friert man, wenn man Fieber hat, obwohl der Körper gleichzeitig immer heißer wird?

Von Frank Krieger

Warum friert man, wenn man Fieber hat?

WDR 2 Frag doch mal die Maus 30.05.2023 01:43 Min. Verfügbar bis 29.05.2028 WDR 2


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Wir haben im Gehirn eine Stelle, wo unsere Körpertemperatur eingestellt wird. Das ist der Hypothalamus. Er sorgt dafür, dass wir immer ungefähr 37 Grad warm sind. Wenn es zu warm wird, dann öffnen wir die Hautporen und schwitzen. Ist uns zu kalt, dann bewegen sich die Muskeln, damit uns warm wird.

Wenn jetzt Krankheitserreger in unseren Körper kommen, dann ruft unser Körper erst einmal die Polizei: Die weißen Blutkörperchen im Blut versuchen, die Erreger zu stoppen. Wenn das Gehirn merkt, dass die Krankheitserreger ziemlich stark sind, dann stellt es die Körpertemperatur höher. Stellt den Soll-Wert also zum Beispiel auf 39 Grad. Bei höheren Temperaturen kann die Körperpolizei besser arbeiten.

Hinzu kommt: Eindringlinge wie Viren oder Bakterien vermehren sich am besten bei 37 Grad. Wird der Körper durch Fieber heißer, verklumpen bei einigen Erregern Eiweiße. Dadurch können sie sich nicht mehr so gut vermehren oder sterben ab.

Um die höheren Temperaturen zu erreichen, verengen sich zum Beispiel die Adern in den Beinen und Armen. Und wir zittern, um Wärme zu erzeugen. Auch an den großen Muskeln am Rücken oder im Kiefer. Wir frieren also, damit wir auf die im Gehirn eingestellte Temperatur kommen. Da kann es helfen, sich warm einzupacken.

Aber auch wenn die Temperatur erreicht ist, können wir noch frieren. Dann spielt uns das Gehirn manchmal einen Streich. Es gaukelt uns vor: Das reicht nicht. Dann zittern wir, um noch mehr Wärme zu erzeugen.

Wenn der Körper aber zu heiß wird und das Fieber extrem steigt, dann kann man dem Körper helfen, das Zuviel an Wärme wieder loszuwerden: mit Wadenwickeln, einem feuchten Waschlappen auf der Stirn oder, wenn der Arzt es empfiehlt, auch mit Tabletten, die das Fieber senken – also die Soll-Temperatur im Gehirn wieder runterstellen.

Die Antwort lautet also:

Um Krankheitserreger besser bekämpfen zu können, regelt das Gehirn die Soll-Temperatur des Körpers nach oben. Es kann dem Körper - trotz Schwitzens und einer Körperwärme von 39 Grad Celsius - vorgaukeln, ihm sei kalt. Darauf reagiert der Körper mit Frieren, Zittern oder Schüttelfrost, um durch die Muskelkontraktionen die vermeintlich zu niedrige Temperatur anzuheben.

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