Historische Bibliothek im Kapuzinerkloster Luzern

Warum ist ein dickes Buch ein "dicker Schinken"?

Stand: 10.05.2024, 00:00 Uhr

Leon (8 Jahre alt) aus Köln war mit seiner Klasse in der Bücherei. Dort kam die Frage auf: Warum sagt man zu dicken Büchern auch "dicker Schinken"?

Von Frank Krieger

Warum ist ein dickes Buch ein "dicker Schinken"?

WDR 2 Frag doch mal die Maus 10.05.2024 01:16 Min. Verfügbar bis 09.05.2029 WDR 2


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Seit ungefähr 300 Jahren sagt man "dicker Schinken" oder auch "alter Schinken" zu umfangreichen oder angejahrten Büchern, hat die Maus herausgefunden.

Zuerst sollen Studenten das gesagt haben. Der Grund: Früher waren Bücher in Leder eingebunden. Und auf diesem Leder bildete sich, wenn es älter wurde, eine Patina – eine Schicht, die sich auch auf geräuchertem Schinken bildete – bräunlich, dunkel, schwärzlich. Und deswegen wurde diese alten Bücher dann "alter Schinken" genannt. Oder eben dicker Schinken, wenn sie besonders viele Seiten hatten.

Später sagte man "alter Schinken" auch - allerdings etwas abwertend - zu großen Ölgemälden. Die wurden im Lauf der Zeit auch dunkler.

Die Antwort lautet also:

Die Bezeichnung "dicker Schinken" oder "alter Schinken" für ein Buch stammt aus einer Zeit, da Bücher noch in Leder eingebunden wurden. Auf diesem Einband bildete sich im Laufe der Zeit eine dunkle Patina, die der von geräuchertem Schinken ähnelte. Die Bezeichnung "alter Schinken" wird auch spöttisch für alte Ölgemälde verwendet, deren Firnis nachgedunkelt ist.

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