SEK Einsatz in Wuppertal |sv
00:20 Min.. Verfügbar bis 19.04.2026.
Großeinsatz an Wuppertaler Schule: Polizei gibt Entwarnung
Stand: 19.04.2024, 16:15 Uhr
An einem Gymnasium in Wuppertal-Barmen hat es einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Es gibt keine Verletzten. Laut Polizei besteht keine Gefahr, die Durchsuchung sei mittlerweile abgeschlossen. Es ist keine verdächtige Person gefunden worden. Die Abiturprüfungen wurden abgebrochen.
Gegen 10 Uhr waren bei der Polizei Hinweise auf eine Gefahrenlage eingegangen. Sofort hatten sich daraufhin viele Polizeikräfte auf den Weg zu der Schule im Stadtteil Barmen gemacht. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei hatte die Schule betreten. Die Beamten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet, ein Hubschrauber kreiste über Wuppertaler Schule. Überall standen Einsatzwagen, die Schule war abgesperrt.
Das Schulgebäude wurde dann evakuiert. Die Schüler sind mit Bussen in die angrenzende Kirche St. Antonius gebracht worden. Es gibt laut Polizei keine Verletzten. Für die Eltern ist eine Sammelstelle am Einwohnermeldeamt eingerichtet. Vor Ort sind mehrere Schulpsychologen im Einsatz.
Amokalarm Wuppertal: Einschätzung von WDR-Reporterin Antonia Rüller | sv
00:52 Min.. Verfügbar bis 19.04.2026. Von Antonia Rüller.
Schüler hatten sich in Klassenräumen eingeschlossen
Die Polizei sprach zunächst von einer "verdächtigen Person" im Umfeld der Schule. Ob bewaffnet oder nicht, dazu konnte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Der Bereich um die Schule wurde abgeriegelt, Schüler und Schülerinnen hatten sich in der Schule eingeschlossen. Diese Maßnahme sei Teil eines Notfallplans des Gymnasiums, in dem rund 750 Menschen von 55 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet werden. Die Polizei spricht aktuell nicht von einem Amoklauf.
Straße ist voller Einsatzkräfte
Ob es überhaupt eine Gefährdungslage gab, sollen die weiteren Ermittlungen klären. Laut Homepage des Gymnasiums waren für den Tag Abiturprüfungen angesetzt. Ob der Alarm mit den Abi-Prüfungen in einem Zusammenhang steht, wird von der Polizei überprüft. "Der Anrufer ist uns bekannt", sagte ein Polizeisprecher.
Abiturprüfungen nach Einsatz abgebrochen
Die Abiturprüfungen sind nach einem Großeinsatz der Polizei abgebrochen worden. Die Entscheidung sei nach Absprache mit der Polizei gefallen, hieß es am Freitag aus dem Schulministerium in Düsseldorf. Die Prüfungen werden demnach am vorgesehenen Nachschreibtermin nachgeholt. Laut Website des Ministeriums ist dies für die betroffenen Fächer der 23. Mai.
Erinnerungen werden wach
Busse stehen für die Schüler bereit
Der Einsatz weckt Erinnerungen an die Amoktat an einem anderen Wuppertaler Gymnasium vor acht Wochen. Ein 17-jähriger Oberstufenschüler verletzte vier Mitschüler und sich selbst mit einem Messer. Drei Schülerinnen erlitten einen Schock. Das Amtsgericht Wuppertal hatte Haftbefehl gegen den Oberstufenschüler wegen zweifachen versuchten Mordes und zweifacher gefährlicher Körperverletzung erlassen.
Erst vor drei Tagen war in Düsseldorf eine Schule ebenfalls nach dem Hinweis auf eine verdächtige Person durchsucht worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dort um einen Schüler, der mit einer Softair-Waffe hantiert hatte. Gegen ihn werde nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, hieß es am Freitag.
Reaktionen aus der Politik
Schulministerin Dorothee Feller (CDU) erklärte, die Situation sei sicherlich für alle Beteiligten sehr belastend gewesen. "Das gilt vor allem auch für die Abiturientinnen und Abiturienten, die sich intensiv auf den heutigen Tag vorbereitet haben und deren Prüfung dann abgebrochen werden musste", sagte die Ministerin und wünschte für den Nachschreibtermin viel Erfolg.
Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Grüne) dachte nach dem Alarm auch an die Abiturienten: "Ich wünsche allen von dieser Ausnahmesituation Betroffenen und ihren Familien und Freunden gute Erholung und den Abiturienten hoffentlich bald ungestörte erfolgreiche Abi-Klausuren", sagte der Grünen-Politiker.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 19.01.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Bergisches Land.
Unsere Quellen:
- Polizei Wuppertal
- Sprecher der Schule
- WDR-Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa