Ein Passagier dachte, er habe in einem Zug den gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub entdeckt. Spezialkräfte umstellten daraufhin den Zug und nahmen den verdächtigten Mann samt seiner Begleiterin fest. Bei der Identitätsfeststellung wurde dann klar, dass der Verdacht sich "nicht bestätigte", so die Polizei.
Der Wuppertaler Hauptbahnhof war wegen des Einsatzes stundenlang gesperrt. Dadurch kam es zu zahlreichen Verspätungen, vor allem auf der Strecke zwischen Hagen und Köln beziehungsweise Düsseldorf. Mehrere Fernzüge waren von der Störung betroffen, der Bahnverkehr wurde umgeleitet. Am Abend wurde der Bahnverkehr wieder freigegeben.
Fahndungsaufruf bei "Aktenzeichen XY...ungelöst"
Am Mittwoch hatte die Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" den Fahndungsaufruf nach drei RAF-Terroristen nochmal aufgegriffen, die seit den 1990ern untergetaucht sind – daraufhin erhielten die Ermittler mehr als 160 Hinweise, die jetzt ausgewertet werden.
Der vermeintlich gesichtete Ernst-Volker Staub gehörte zur sogenannten dritten Generation der "Rote Armee Fraktion" (RAF), die unter anderem 1989 den Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen ermordet haben soll und auch für das letzte Opfer, dass der RAF zugerechnet wird, im Jahr 1991 verantwortlich gemacht wird. Damals wurde der Chef der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder von einem Scharfschützen erschossen.
Drei RAF-Terroristen noch gesucht
Die RAF hat sich 1998 endgültig aufgelöst und viele ihrer bekannten Mitglieder wurden verurteilt. Viele Details der Anschläge sind aber bis heute ungeklärt, zum Beispiel, wer genau Herrhausen umgebracht hat. Auch die Mitglieder der dritten Generation der RAF sind nicht alle bekannt – eine Ausnahme sind die drei identifizierten und gesuchten Ex-Terroristen Burkhard Garweg, Daniela Klette und eben Ernst-Volker Staub.
Immer noch gesucht: Ernst-Volker Staub und Daniela Klette
Sie werden unter anderem wegen versuchten Mordes und einer Serie von schweren Raubüberfällen gesucht. DNA-Spuren bringen sie mit Überfällen auf Geldtransporte und Supermärkte zwischen 1999 und 2016 in Verbindung – dabei wird keine politische Motivation mehr vermutet, sondern Geldbeschaffung als Motiv.