Schutz vor Extremwetter: Häuser und Wohnungen sicher machen
Aktuelle Stunde. 27.09.2023. UT. Verfügbar bis 27.09.2025. WDR.
Extremwetter und Starkregen: So kann man sein Zuhause schützen
Stand: 27.09.2023, 21:18 Uhr
Mitte August hat es in Gelsenkirchen so stark geregnet, dass in kurzer Zeit Keller voll liefen. Wie können Häuser und Wohnungen besser geschützt werden?
Der Schock sitzt immer noch tief bei Aysen Önbas. Mitte August hat sie in ihrem Stadtteil Gelsenkirchen-Bismarck ein Starkregen-Ereignis erlebt, innerhalb kürzester Zeit liefen die Häuser voll. "Im Keller schwammen unsere Waschmaschinen, unser Auto ist ein Totalschaden und wurde schon abgeholt", erzählt die Studentin.
Aysen Önbas aus Gelsenkirchen
Gerade erst hatten sie und ihr Freund geheiratet und waren in eine neue Wohnung gezogen. Eine Versicherung wollten sie noch abschließen, nun bleiben sie auf den Kosten sitzen.
"Starkregen kann jeden treffen", sagt Roland Waniek, Leiter des Instituts für unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen. Er fordert, dass Kommunen dringend den Starkregen-Schutz verbessern müssten. Etwa durch mehr Auslaufflächen und weniger Bodenversiegelung.
Welche Maßnahmen am besten greifen, sei zwar von Ort zu Ort unterschiedlich, "natürlich kosten sie auch Zeit und Geld, im Zweifel zahlt die Kommune am Ende aber weniger, als wenn es zu Überschwemmungen kommt."
Gleichfalls sei eine bessere Aufklärung dringend nötig. "Viele wissen gar nicht, dass sie auch etwas im Kleinen machen können, das muss gar nicht teuer sein", so Waniek. Das Wichtigste sei eine Rückstausicherung, damit kein Wasser durch Leitungen oder Kanalisation zurück ins Gebäude gedrückt werde. Weitere, vergleichsweise einfache Maßnahmen seien:
- Dachrinnen regelmäßig reinigen, damit sich kein Wasser aufstaut
- Kellereingänge überdachen, um Wassereinfall zu verhindern
- Flächen entsiegeln, so dass Regenwasser versickern kann
- Kleine Bodenwellen oder Mauern halten Wasser vom Gebäude fern
- Wasserdichte Kellertüren und Fenster verhindern, das Wasser eindringt
Effektiver Schutz gegen Starkregen
Spezielle Starkregen-Karten klären zudem auf, wie gefährdet eine Region bei einem Extremwetter-Ereignis ist. Wer die eigene Adresse eingibt, kann direkt erkennen, welche Stellen gefährdet sind. Auch ein Hochwasser-Pass hilft, das Risiko besser einzuschätzen.
In Gelsenkirchen-Bismarck spüren sie derweil die Nachwirkungen der Überflutung immer noch - auch einen Monat danach. Zerstörte Möbel und kaputte Autos säumen die Straße. Aysen Önbas ist immer noch schockiert über das Ausmaß. Niemals wolle sie so etwas wiedererleben.