„Geld für Bus und Bahn – keine neue Autobahn“ – diesen Spruch riefen Demonstranten dem NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer vor dem Atlantic Hotel in Münster zu. Er stellte sich den Aktivisten und nahm eine Petition mit 49.000 Unterschriften entgegen.
Darin fordert Greenpeace mehr in den ÖPNV zu investieren, anstatt Milliarden für die Autobahn auszugeben. Der NRW-Verkehrsminister bedankte sich für den Einsatz. Mobilität solle klimafreundlich und nachhaltig sein: "Hier muss das Geld auch investiert werden", erklärte Krischer.
Die Verkehrsminister beraten sich bis Donnerstag
Dieses Vorhaben will der NRW-Verkehrsminister auch in der zweitägigen Beratung in Münster umsetzen. In diesem Jahr hält er den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz. Die Themen in Münster sind neben der Finanzierung von ÖPNV und Autobahn auch die Zukunft des Deutschland-Tickets und die Mitnahme von E-Scootern in Bussen und Bahnen.
Greenpeace kritisiert Milliarden-Ausgaben für Autobahnen
Die Umweltorganisation Greenpeace nahm das Treffen zum Anlass, um auf ihre Forderungen nach einer Verkehrswende aufmerksam zu machen. Clara Thompson von Greenpeace kritisierte vor allem den Neubau von Autobahnen scharf: "Wir brauchen dieses Geld dringend für den Ausbau des ÖPNV", erklärte sie, "weitere Autobahnen kann man wirklich auf Eis legen."
Das schreibt Greenpeace auch in der Petition "Bahn statt Autobahn", die Thompson dem Umweltminister übergab. Demnach sei der Autobahnausbau für das Klima besonders schädlich, weil durch die verwendeten Materialien Asphalt, Beton und Stahl Treibhausgase freigesetzt würden.
"Noch gravierender ist der durch den Bau induzierte Pkw- und Lkw-Verkehr, der verglichen mit alternativen Verkehrsträgern zusätzliche Emissionen verursacht." Außerdem werde durch den Autobahnbau die Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigt.
Demozug durch Münsters Innenstadt
Am Nachmittag gingen mehr als 200 Aktivisten von Greenpeace und den lokalen Klima- und Umweltschutzinitiativen mit ihren Forderungen auf die Straße. Beteiligt waren unter anderem Critical Mass Münster, Fridays For Future und "Kanalbäume bleiben". Start und Ende des Demozugs lag direkt vor dem Atlantic Hotel in Münster, wo sich die Verkehrsminister tagen. Im Anschluss fand dort eine Kundgebung statt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Greenpeace
- Verkehrsministerkonferenz der Länder
Über dieses Thema berichtet der WDR am 17.04.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Münsterland.