Lebensgefährliche "Deo-Challenge": Schulen im Kreis Coesfeld klären auf

03:01 Min. Verfügbar bis 11.09.2025

Lebensgefährliche "Deo-Challenge": Schulen im Kreis Coesfeld klären auf

Stand: 11.09.2023, 19:17 Uhr

An Schulen läuten die Alarmglocken: Ein Jugendlicher aus Olfen ist möglicherweise nach einer TikTok-"Deo-Challenge" gestorben. Zahlreiche Schulen im Kreis Coesfeld haben am Montag in ihren Klassen über diese und ähnliche "Mutproben" aufgeklärt.

Von Lara Brüggemeier

Die toxikologische Untersuchung des 15-Jährigen läuft noch, das Ergebnis steht noch aus. Aber die Schulen aus dem Kreis Coesfeld sind in hoher Alarmbereitschaft und sprechen am Montag und sicherlich auch noch in den nächsten Tagen im Unterricht über solche Challenges.

Schule sensibilisiert Eltern

Am Clemens-Brentano-Gymnasium in Dülmen ging zudem ein Schreiben an die Eltern, in dem die Schule für das Thema sensibilisiert. "Es ist eine Gratwanderung. Einerseits ist klar, dass Mutproben verlockend sind, einige aber - wie in diesem Fall - sind lebensgefährlich", so Schulleiterin Maike Verwey.

Die Mutproben können ganz unterschiedlich sein. Bei diesen Deo-Challenges sprüht man sich das Deo möglichst lange auf die Haut. Das kann wegen der enthaltenden Chemikalien zu schweren Verbrennungen führen. Bei einer zweiten Variante ist das Ziel, so viel Deo-Gas wie möglich einzuatmen. Das kann dann zu Bewusstlosigkeit, Herzversagen und Atemlähmung führen.

Schulen klären über gefährliche "Deo-Challenge" auf

00:44 Min. Verfügbar bis 11.09.2025


Medien-Scouts klären 6. Klasse auf

Medienscout, Marie Terbille, klärt über die Hintergründe der Deo-Challenge auf.

Medien-Scout Marie Terbille spricht mit Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse

In der sechsten Klasse im Clemens-Bretano-Gymnasium wurde am Montag darüber gesprochen. Viele der Elf- bis 12-Jährigen haben offenbar von solchen "Mutproben" gehört. Mit in den Klassen waren auch Medien-Scouts wie die 14-jährige Marie Terbille, um mit den jüngeren Schülern und Schülerinnen zu sprechen.

Sie hat eine Erklärung, warum so viele Jugendliche bei solchen Challgenes auf den Social-Media-Plattformen mitmachen: "Das ist halt so der Gruppenzwang und wenn es einer macht, dann wollen es natürlich alle machen, weil das ja dann 'cool' ist und wir sind dann dafür da, um auch nochmal in die Klassen zu gehen und zu sagen, ihr seid auch 'cool', ohne die Challenges zu machen."

Erwachsene wissen oft nichts von den Challenges

Die Schüler, die Lehrerin und der Medien-Scout sitzen in einem Stuhlkreis zusammen.

In der Schule in Coesfeld wurde heute intensiv über die "Deo-Challenge" gesprochen

In den sozialen Netzwerke kursieren so viele Challenges, das wissen gerade die Erwachsenen oft gar nicht. Darüber müsste in den Familien gesprochen werden, denn man könne nur agieren, wenn man informiert ist, so Schulleiterin Maike Verwey.

Sie möchte die Kinder unbedingt ermutigen, auf ihr Bauchgefühl zu hören und mit anderen darüber zu reden. Die Schüler und Schülerinnen aufklären, ohne Social Media zu verteufeln - darum geht es am Clemens-Brentano-Gymnasium.