Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steht an einem Rednerpult zum Anlass des 1.200-jährigen Jubiläums des Klosters Corvey

Steinmeier Ehrengast bei Corvey-Jubiläum

Stand: 25.09.2022, 19:38 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Ehrengast beim Festakt des Jubiläums in Corvey. Das ehemalige Kloster und heutige UNESCO-Weltkulturerbe wird 1.200 Jahre alt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kennt sich gut aus in Corvey. Er stammt aus der Region, wuchs keine 30 Kilometer entfernt auf.

Bundespräsident Steinmier in Corvey

Steinmeier beim Festakt des Jubiläums in Corvey

2014 kam er, damals noch Außenminister, als offizieller Vertreter der Bundesregierung nach Höxter. Dabei überreichte Steinmeier wichtige Urkunden: Die UNESCO hatte Corvey zum Weltkulturerbe ernannt.

Heute eröffnete er mit einer Rede das Jubiläumsjahr. Frank-Walter Steinmeier ist der erste amtierende Bundespräsident, der das ehemalige Benediktinerstift besucht.

Orte wie Corvey für die Suche nach Antworten

In seiner Rede zeichnete Steinmeier die Geschichte von Corvey nach. Das Kloster sei die Brücke zu einer Vergangenheit, die uns noch heute etwas sagen könne.

Bundespräsident Steinmeier steht am Podium

Der Bundespräsident bei seiner Rede im Schloss Corvey

"Gerade jetzt, in dieser Zeit des Krieges, der Krisen, der Veränderungen und Verunsicherungen, gerade jetzt brauchen wir solche Orte, an denen wir uns als Verschiedene begegnen und verständigen können", so der Bundespräsident.

Die Pandemie habe die Menschen stärker vereinzelt. Krieg, Klimawandel, Energiekosten, steigende Preise und ein bevorstehender Umbau der Gesellschaft würden Ängste auslösen. Orte wie Corvey könnten verschiedenen Menschen dabei eine Hilfe bei der Suche nach Antworten sein.

Ein Kloster mit langer Geschichte

Am 25. September 822 begann das klösterliche Leben am Weserbogen bei Höxter. Mönche aus der Benediktinerabtei „Corbie“ im Norden Frankreichs siedelten sich an. Ihr Ziel war es das Christentum bis an die Grenzen der damals erschlossenen Welt zu tragen.

Es ist ein Kirchenaltar und Bänke mit Besuchern zu sehen

Der Festgottesdienst in Corvey zum 1.200-jährigen Bestehen

Der Name „Corbie“ wandelte sich später in „Corvey“. Corvey war ein bedeutendes karolingisches Kloster und es verfügte über eine der wertvollsten Bibliotheken des Landes NRW. Das Schloss Corvey ist seit 1820 in Privatbesitz.

Heute lebt hier Viktor Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey mit seiner Familie. Zu besonderen Anlässen, wie dem Festakt heute, öffnet er den Kaisersaal des Schlosses für geladene Gäste.

Vergangenes wird wieder lebendig

Die Kirchengemeinde Corvey möchte das ehemalige Benediktinerstift als einen lebendigen Glaubens- und Erinnerungsort etablieren. Dazu ist im Westwerk etwas besonderes entstanden: Mit einer multimedialen Inszenierung geht es auf eine Zeitreise.

Bundepräsident Frank-Walter Steinmeier trägt sich ins goldene Buch von Höxter ein.

Frank-Walter Steinmeier trägt sich in das goldene Buch von Höxter ein

Mit einer extra entwickelten App sehen Besuchende via Tablett vor Ort, wie das Karolingische Westwerk vor 1200 Jahren ausgesehen hat. Wandmalereien, Schriften und Stuckfiguren werden wieder erlebbar.

Nach dem Festakt war Bundespräsident Steinmeier einer der ersten Augenzeugen der virtuellen Renaissance. Für die Öffentlichkeit werden bald Führungen angeboten.

Über dieses Thema berichtet der WDR im Radio auf WDR 3.