Eine Starkregenzelle hatte sich am 28. Juli 2014 über Münster festgesetzt und die Stadt in ein Überschwemmungsgebiet verwandelt. Fast 300 Liter pro Quadratmeter binnen sieben Stunden kamen herunter.
Böse Überraschung auch für Metereologen
So viel Regen war in Deutschland noch nie gemessen worden. Damit hatten auch Metereologen nicht gerechnet. Sie waren von etwa 100 Liter für diesen Tag ausgegangen.
Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht schlucken. Flüsse und Bäche traten über die Ufer, bildeten Flutwellen. Das Wasser schoss in Keller und Tiefgaragen, ganze Häuser versanken in den Fluten.
Zwei Tote und Millionen-Schäden
Viele Menschen versuchten, ihr Hab und Gut zu retten und brachten sich dabei in Lebensgefahr. Zwei Menschen starben in den Fluten. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. 13.000 Notrufe hatte sie erhalten. Doch nur die dringlichsten konnte sie abarbeiten, wenn Menschen in Lebensgefahr waren.
Am nächsten Tag zeigte sich dann das ganze Ausmaß der Katastrophe: Viele Häuser waren zerstört, die Möbel dahin. An den Straßen türmten sich 600 Tonnen Sperrmüll. Ein Millionenschaden.
Städtisches Entwässerungssystem auf dem Prüfstand
Die Stadt hat danach in den besonders betroffenen Stadtvierteln das Entwässerungssystem überprüft. Sie hat Bäche und Flüsse renaturiert, Kanalisationsrohre erweitert, Pumpwerke und Kläranlagen umgebaut. Investitionskosten: rund 30 Millionen Euro.
Groß ist dabei die Hoffnung, dass beim nächsten Starkregen nicht so große Schäden entstehen. Allerdings verhindern kann man sie bei Katastrophen von diesem Ausmaß nicht. Da sind sich alle Experten einig.
Unsere Quellen:
- Interviews mit Betroffenen
- Feuerwehr Münster
- Stadt Münster