"Es ist wirklich traurig," sagt Setex-Geschäftsführer Konrad Schröer. Doch er habe keine andere Wahl. Die Weberei und die Spinnerei in Rheine sollen bis April 2025 schließen. Mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Für sie hat das Unternehmen mit dem Betriebsrat und der IG Metall einen Sozialplan ausgehandelt.
Hoher Preisdruck durch asiatische Konkurrenz
Setex produziert in Rheine spezielle Garne beispielsweise für Bekleidung oder auch Heimtextilien. Das Unternehmen hatte große Hoffnungen in diese Sparte gesetzt, erst vor wenigen Jahren 7,5 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen investiert. Laut Schröer hat die Billig-Konkurrenz aus Asien dem Münsterländischen Unternehmen aber das Geschäft verhagelt.
Christo-Stoffe liefen vom Band
Das wirkt sich auch auf den Standort Greven aus. Hier arbeiten noch rund 60 von ehemals 500 Menschen für Setex und stellen technische Textilien her, wie sie beispielsweise für Autos benötigt werden. Auch die berühmten Stoffe für Verhüllungsaktionen des Künstlers Christo wurden hier produziert.
Aus auch für Greven besiegelt
Im Laufe des kommenden Jahres soll auch das Werk in Greven schließen. Setex will die Produktion allerdings nicht aufgeben, sondern möglicherweise nach Rheine verlagern. Setex-Chef Schröer plant dann dort noch mit etwa 40 Beschäftigten für die technische Weberei.
Das Unternehmen hat neben dem Firmensitz in Hamminkeln-Dingden noch ein weiteres Werk. In Bocholt veredelt Setex Textilfasern. Und dieser Betrieb soll auch weiterlaufen. Dagegen gehen in Rheine schon im Dezember die Lichter in der Weberei endgültig aus. In der Spinnerei folgt dann im März die letzte Schicht.
Setex verfolgt mit den Schließungen das Ziel, eine Insolvenz abzuwenden und das Unternehmen insgesamt zu retten.
Unsere Quellen:
- Setex-Textil-GmbH
- IG Metall Rheine
Über dieses Thema berichten wir am 22.11.2024 auch im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit Münsterland um 19.30 Uhr.