In den drei Schulen und mehreren anderen Gebäuden im Sauerland wurden auf Verdacht Radon-Messungen durchgeführt: Die Städte Arnsberg, Sundern und Balve stehen auf einer Radon-Prognose-Karte für NRW ganz vorne.
Radonbelastung in Arnsberger Ausschüssen
Die erhöhten Radon-Werte in drei Arnsberger Schulen sind am Mittwochabend auch Thema im Planungs- und Bauausschuss. Am 30. November zudem im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport. Die betroffenen Einrichtungen und Privathäuser haben jetzt zweieinhalb Jahre Zeit um Maßnahmen einzuleiten.
Maßnahmen könnten Lüftungsanlagen sein aber auch das Abdichten von Öffnungen zum Boden hin, so die Stadt Arnsberg. Denn hier entstehe Radon, ganz natürlich. Am 01. Dezember will die Stadt mit einem Radon-Experten die Schulen besuchen.
Das Ministerium ergänzt, "Eine Überschreitung des Referenzwertes für Radon bedeutet keine akute Gesundheitsgefahr, weder für Kinder noch für Erwachsene. Nur wer sich über einen langen Zeitraum in Räumen mit hohen Radonkonzentrationen aufhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Lungenkrebs."
Radon ist im Boden normal
Im Sauerland hat sich der Verdacht einer erhöhten Belastung jetzt teilweise bestätigt: In Sundern etwa sind elf Prozent der untersuchten Wohnhäuser belastet. Regelmäßiges Lüften hilft in der Regel, aber auch bauliche Maßnahmen könnten nötig sein.
Das Bundesamt für Strahlenschutz erstellt seit rund 30 Jahren Karten zur regionalen Verteilung von Radon im Boden, in Innenräumen und im Freien. Darin sind Orte erfasst, wo zum Beispiel wegen der Geologie und Bodenbeschaffenheit besonders viel Radon entstehen und entweichen kann.
Erhöhtes Krebsrisiko durch Strahlung
Radon kann beispielsweise durch Kellermauern eindringen
Radon kommt überall vor. Einige Gesteine sind aber dafür bekannt, dass sie geringfügig erhöhte Mengen Uran enthalten und dadurch verstärkt Radon freisetzen können. Das radioaktive Gas kann über undichte Stellen in Fundament oder Kellermauern in Gebäude eindringen und sich unbemerkt ansammeln. Langfristig erhöht sich durch die Radon-Belastung das Lungenkrebsrisiko.
Insgesamt liegen bisher die Ergebnisse für über 1.300 Privathaushalte vor - für die meisten gibt es Entwarnung.