Die Feuerwehr hatte am Sonntagnachmittag einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" (MANV)-Alarm ausgelöst. Mehr als 100 Rettungskräfte aus dem gesamten Märkischen Kreis wurden zum Klinikum Lüdenscheid geschickt - unter anderem ein besonders ausgerüsteter Zug, der darauf spezialisiert ist, gefährliche Stoffe und Güter zu erkennen und analysieren.
Zur Zahl der Betroffenen gibt es unterschiedliche Angaben: Während die Polizei in ihrer Abschlussmeldung am Abend von zehn Leichtverletzten spricht, denen es wieder gut gehe, berichtete die Feuerwehr, dass sechs Menschen über Atembeschwerden geklagt hätten.
Sie seien von einem Notarzt untersucht worden, der aber keine gesundheitlichen Schäden durch die unbekannte Substanz habe feststellen können. Das teilte Feuerwehr-Einsatzleiter Michael Wojciechowski am frühen Sonntagabend mit.
Zerbrochenes Glasgefäß entdeckt
Feuerwehrleute fanden im Kellergeschoss ein zerbrochenes Glasgefäß gefunden, aus dem möglicherweise der noch unbekannte Stoff ausgetreten ist. Die Feuerwehr berichtet von einem beißenden Geruch. Die Substanz wird jetzt zur weiteren Analyse zum Landesumweltamt gefahren.
In dem betroffenen Gebäude befindet sich die Psychiatrie des Klinikums Lüdenscheid. Am Sonntagabend entschied sich, dass keine Evakuierung des Hauses 5 nötig ist.
Feuerwehr mit ABC-Ausrüstung im Einsatz
Weil unklar war, um welche Substanz es sich handelt, hatte die Feuerwehr den Einsatz vorsichtshalber zu einem ABC-Einsatz gemacht. Sie ging mit entsprechender Ausrüstung vor.
Die Stadt Lüdenscheid hatte den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zusammengerufen. Im Stab sind neben Feuerwehr und der Stadt auch städtische Eigenbetriebe wie der Bau- und Transportbetrieb vertreten.
Die Feuerwehr führte im Gebäude auch Messungen durch, um die Ursache ausfindig zu machen.
Unsere Quellen:
- Polizei Märkischer Kreis
- Feuerwehr und Stadt Lüdenscheid
- WDR-Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichten wir am 16.09.2024 im Hörfunk auf WDR 2 in der Lokalzeit Südwestfalen.