Festnahme nach Paketbombe auf Bürgersteig Ochtrup
Lokalzeit Münsterland. 24.04.2024. 02:21 Min.. Verfügbar bis 24.04.2026. WDR. Von Dennis Burk.
Paketbombe: Nach Festnahme atmen Ochtruper auf
Stand: 24.04.2024, 17:02 Uhr
Die Festnahme eines 52-jährigen Tatverdächtigen in Xanten sorgt für Erleichterung bei den Menschen in Ochtrup. Anfang März war hier ein Hundebesitzer in einem Wohnviertel durch eine Paketbombe schwer verletzt worden.
Von Christian Schweitzer

Nachbar Helmut Kohlmann hat die Explosion gehört
"Wenn jemand von uns zu seinem Auto ging, dann haben wir alle erstmal geguckt. Ist da noch so ein Karton, noch eine Bombe?“ Helmut Kohlmann ist die Erleichterung nach der Festnahme anzusehen. "Meine Frau wäre fünf Minuten später an der Stelle vorbei gegangen. Die hätte es genauso erwischen können!“
Die Explosionsstelle liegt in der Kardinal-von-Galen-Straße, einer ganz normalen Wohnstraße mitten in Ochtrup. Mehrfamilienhäuser, Parkstreifen mit Bäumen rechts und links.
Opfer war zufällig am Tatort
Hier ist es am 8. März passiert. Der 58-jährige Ochtruper machte die übliche Morgenrunde mit seinem Hund. Die Paketbombe liegt neben einem Auto. Er berührt den Karton. Der explodiert, der Ochtruper steht in Flammen. "Wir haben alle mitgeholfen, die Flammen zu ersticken“, sagt Helmut Kohlmann. Der Mann kommt schwer verletzt ins Krankenhaus.
Spuren führen nach Xanten
Eine Mordkommission wird eingerichtet. Die Ermittler finden Spuren. Da ist das geparkte Auto, neben dem die Paketbombe explodiert ist. Weitere Spuren entdecken sie in den Resten der selbst gebauten Paketbombe. Alles zusammen führt zu dem Tatverdächtigen in Xanten. Der sitzt jetzt in U-Haft.
Tatmotiv privater Streit

Staatsanwältin Ann-Kathrin Schindler geht von einem privaten Streit aus.
Ann-Kathrin Schindler spricht für die Staatsanwaltschaft Münster. Der Tat liegt offenbar "eine rein private Auseinandersetzung zugrunde“. Die Paketbombe sollte das Auto des Bekannten treffen. Der Hundebesitzer war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, wurde Opfer eines schrecklichen Zufalls.

Gheorge Talos: „Hoffentlich passiert das nie wieder!“
Um so größer ist jetzt die Erleichterung. Gheorghe Talos hat damals ebenfalls den Knall gehört, ist sofort aus der Wohnung gestürzt, half mit, die lodernden Flammen an dem Hundebesitzer zu löschen. "Wir merken das alle hier, fühlen das bis heute.“ Immerhin ist jetzt das Motiv klar: ein privater Streit zwischen zwei Männern, mit schrecklichen Folgen für einen Unbeteiligten. "Das wird hoffentlich nie wieder vorkommen!“, so die Hoffnung der Anwohner.
Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Staatsanwaltschaft Münster