Pilzsammler sprechen vom "Gold des Waldes" und meinen den Pfifferling. Schnell wird klar, warum. Kleine und größere goldene Hütchen leuchten hier überall im feuchten Moos zwischen den jungen Fichten irgendwo im Sauerland.
Zehn, zwölf Pfifferlinge stehen nebeneinander. Wo genau wird nicht verraten, denn Pilzsammler geben nie ihre Sammelorte preis. "Da sind wir eigen", gibt Pilzexperte Oliver Barkow zu.
Zwei Kilogramm pro Kopf sind erlaubt
Oliver Barkow war gestern schon "in den Pfifferlingen" und hat in nur einer Stunde etwa ein Kilogramm gesammelt. Zwei Kilogramm pro Kopf sind erlaubt. Der 48-Jährige regt sich auf über die Menschen, die die Pfifferlinge gleich säckeweise mit nach Hause nehmen: "Es ist verboten, schlecht für den Wald und verstößt gegen den Artenschutz."
Das Bundesnaturschutzgesetz hat einheimische Speisepilze unter Artenschutz gestellt, auch den Pfifferling. "Der Pfifferling wächst baumgebunden", erklärt Oliver Barkow. "Wie alle Pilze liebt er die Feuchtigkeit."
Bäume und moosiger Waldboden sind also schon einmal Garanten dafür, dass der beliebte Speisepilz sich wohlfühlt. Pfifferlinge sind übrigens treue Gesellen. Bedeutet, da wo Pfifferlinge einmal wachsen, wachsen sie in der Regel auch ein zweites Mal. Also, Sammelstellen merken. Und wie bei anderen Pilzen auch sollte man die Pfifferlinge an der Bodenoberfläche abschneiden oder vorsichtig herausdrehen - nicht herausreißen, damit das Wurzelgeflecht nicht beschädigt wird.
Pfifferlinge sind treue Gesellen
Den Cantharellus Cibarius, so der lateinische Name des echten Pfifferlings, lieben Pilzfreunde wegen seiner festen Konsistenz, meint der Pilzexperte.
Jetzt gerade legt er ein besonders großes Exemplar wieder zurück auf den Waldboden: "Der war nicht mehr frisch, am Rand dunkel gefärbt." Oliver Barkow ist überzeugt davon, "dass die meisten Pilzvergiftungen daher kommen, dass die Menschen nicht mehr frische Pilze essen".
Im Zweifel - Pilzexperten fragen
Doch woher weiß ich als Laie, welcher Pilz noch frisch ist? "Uns fragen", sagt Oliver Barkow. Und meint die Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. "Wir wissen, was giftig, ungenießbar oder alt ist und was richtig gut schmeckt."
Über dieses Thema berichtet der WDR am 31.07.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen.
Unsere Quellen:
- Oliver Barkow, Pilzsachverständiger
- Deutschen Gesellschaft für Mykologie