Nach der bisherigen Analyse und Auswertung der vorliegenden Dokumente, Spuren und Aussagen sind die Ermittlungsbehörden sicher, dass der 48-jährige Amokfahrer von Münster in Suizidabsicht handelte.
Benzinkanister in der Wohnung
Bei der Durchsuchung der Wohnung des ledigen und kinderlosen Münsteraners fanden die Beamten neben mehreren Behältern mit Benzin und anderen Flüssigkeiten ein über einen Balken gelegtes Hanfseil mit Henkersknoten. "Bei einer Gesamtschau der Indizien sind wir uns sicher, der Täter handelte in Suizidabsicht.", erklärte der Leiter der Ermittlungskommission, Kriminalhauptkommissar Joachim Poll, am Montagnachmittag (09.04.2018).
Tat wurde nicht angekündigt
Entgegen anderslautender Berichte hat der Mann die Tat nicht angekündigt, so die Polizei. Die Nachrichten an Bekannte, die er mehrfach geschrieben hatte, enthielten keine ausdrückliche Ankündigung einer Selbsttötung und auch keine Ankündigung einer Amoktat.
Keine Beziehung zum Tatort
Warum der Täter den Vorplatz der Restaurants als Ziel seiner Todesfahrt gewählt hat, ist für die Polizei weiter unklar. Bislang konnten die Ermittler keinen Hinweis auf eine Beziehung des Täters zum Tatort finden.
Ermittler sammeln weiter Hinweise
Die Mitarbeiter der Ermittlungskommission werten auch weiterhin alle Hinweise aus, befragen Zeugen und untersuchen die sichergestellten Spuren und Beweismittel. Allein über das Hinweisportal des BKA wurden bislang rund 40 Dateien hochgeladen.
Opfer noch immer in Lebensgefahr
Nach der Amokfahrt mit zwei Toten in Münster schwebten am Montagnachmittag noch immer fünf weitere Menschen in Lebensgefahr. Insgesamt wurden am Samstagnachmittag 25 Menschen verletzt.
Betroffene nicht vergessen
Am Sonntag und Montag war auch die nordrhein-westfälische Opferschutzbeauftragte Elisabeth Auchter-Mainz nach Münster gekommen, um mit den Betroffenen und den Verletzten zu sprechen. Sie rief dazu auf, die unschuldigen Betroffenen einer Tat wie in Münster nicht zu vergessen.