OneCoin-Milliardenbetrug: Plädoyers in Münster

Lokalzeit Münsterland 21.12.2023 Verfügbar bis 21.12.2025 WDR Von Hartmut Vollmari

Prozess um Milliardenbetrug: Staatsanwalt fordert Haft

Stand: 21.12.2023, 20:51 Uhr

Im Prozess um den Betrug mit der fiktiven Kryptowährung OneCoin gegen ein Ehepaar aus Greven und einen Anwalt aus München drohen den drei Angeklagten Haftstrafen.

Die Drahtzieherin des weltweiten Milliardenbetrugs, die Deutsch-Bulgarin Ruja Ignatova, ist noch auf der Flucht. Aber vor dem Landgericht Münster geht jetzt trotzdem schon ein Prozess in der Sache zu Ende. Nach der Staatsanwaltschaft haben am Donnerstag die Anwälte der Verteidigung ihre Plädoyers gehalten.

Die 50-jährige Manon H. und ihr 71-jähriger Ehemann Frank R. sollen extra eine Firma gegründet haben, um für die Drahtzieher des Schwindels 320 Millionen Euro von zigtausend Kunden in Europa einzusammeln. Der mitangeklagte Anwalt aus München soll dann 20 Millionen Euro auf Auslandskonten verschoben haben.

Anwälte der Angeklagten wollen Bewährungsstrafe

Während der Staatsanwalt zwischen dreieinhalb und fünf Jahren Haft fordert, haben die Anwälte für Freispruch und eine geringe Bewährungsstrafe für Manon H. plädiert. Die Angeklagten hätten nicht gewusst, dass die zwischen 2015 und 2016 weltweit von den Drahtziehern beworbene Kryptowährung gar nicht existierte.

Das Betrugssystem ist sehr komplex. Allein die Anwälte brauchten für die Plädoyers über acht Stunden.

Quelle:

  • Reporter im Gericht