Pilotprojekt: Menden erfasst Schlaglöcher mit Handybildern

Stand: 24.11.2023, 13:12 Uhr

Die Stadt Menden lässt ihr 330 Kilometer langes Straßennetz digital analysieren. Das Pilotprojekt nennt sich: digitale Straßenzustandserfassung. Vor wenigen Tagen ist die zweite Befahrung zu Ende gegangen. 

Dabei hilft der örtliche Müllentsorger Lobbe. Einige Lobbe-Fahrzeuge sind mit Handy und spezieller KI-Software ausgerüstet. Diese App macht während der Fahrten tausende Fotos und zeigt dann auf, wo sich Straßenschäden befinden.

Mehr als 90.000 Fotos werden ausgewertet

Vier Mal im Jahr sollen neue Aufnahmen den aktuellen Straßenzustand aufzeigen. Beim ersten Durchlauf im Sommer sind allein rund 92.000 Fotos entstanden. Die werden derzeit von einer KI der Firma vialytics analysiert und anschließend von der Stadt Menden genutzt.

Mit Hilfe der Daten soll die Stadt zielgenau reagieren und Schäden beheben können. Das Ganze soll Zeit und Geld sparen, weil zum Beispiel aufwendige Begehungen in Zukunft wegfallen.

Menden als "Smart City"

Die Stadt im Sauerland treibt so gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Mendigital ihren digitalen Wandel voran. Die KI-basierte Straßenzustandserfassung ist nur eines von vielen Projekten, um die Stadt "smart" zu machen - also lebenswerter und nachhaltiger.

Weitere "Smart City"-Projekte sind unter anderem ein digitaler Schulwegcheck oder eine historisch-digitale Stadtführung, bei der man Menden wie im Mittelalter erleben kann.

Pionierin für digitale Lebensqualität

Menden ist, neben Bad Berleburg, Arnsberg, Olpe und Soest, Pionierstadt im Bundesmodellvorhaben "5 für Südwestfalen" - die Vorreiter für eine neue, digitale Lebensqualität.

Der Bund fördert das Projekt mit insgesamt 14 Millionen Euro. Die Stadt Menden hat davon rund drei Millionen Euro bekommen.

Über dieses Thema berichten wir am 24.11.2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen, 19:30 Uhr.

Unsere Quellen:
- WDR-Recherche
- Stadt Menden; Tochterfirma mendigital
- Firma Lobbe
- Firma vialytics