Nach der Gülle-Verunreinigung der Neye hat der Märkische Kreis den Landwirt aus Halver zu einer Reihe von Maßnahmen verpflichtet. Zum Beispiel dem Entleeren der Gülle-Behälter. Bis Anfang Dezember soll ein Sachverständiger nun prüfen, wie dicht und standsicher die Behälter sind. Nur wenn keine Mängel festgestellt werden, darf der Landwirt sie wieder nutzen.
Gülle-Verunreinigung wird Neye jahrelang belasten
Die Neye ist durch die Gülle extrem stark belastet. Laut dem Wupperverband gibt es dort keine Fische mehr. Auch andere Tiere wie Steinfliegen sind komplett verschwunden. Sie gelten als sehr empfindlich und können nur in unbelasteten Gewässern leben. Bis sich der Fluss erholt kann es Jahre dauern, sagen Experten.
Wie stark die Neyetalsperre durch die Gülle verunreinigt ist, ist noch unklar. Aufgrund der aktuellen Wassertemperaturen kann das Ausmaß der Umweltbelastung noch nicht abgeschätzt werden. Der Wupperverband geht davon aus, dass es im Frühjahr weitere Untersuchungen gibt. Erst nach mehreren Proben über einen längeren Zeitraum könne festgestellt werden, inwiefern das Ökosystem der Talsperre von dem Vorfall beeinträchtigt wurde.
Gülle fließt über Nebenarm in die Neye
Anfang September soll die Gülle von einem Hof in Halver-Kotten in einen Nebenarm der Neye geflosssen sein. Dabei hat sie auch die Neyetalsperre verunreinigt.
Polizei durchsucht Hof
Ende September wurde der Hof des Halveraner Landwirts durchsucht. Neben der Polizei waren auch Beamte der Unteren Wasserbehörde des Märkischen Kreis dabei. Die Ermittlungen werden inzwischen von der Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in Nordrhein-Westfalen bei der Staatsanwaltschaft Dortmund geführt.
Zweiter Gülle-Unfall auf demselben Hof
Polizei und Staatsanwaltschaft wurden in dem Fall eingeschaltet, da es bereits der zweite große Gülle-Unfall auf demselben Bauernhof ist. 2015 hatte schon einmal Gülle im Bach zu einem massiven Fischsterben geführt. Im folgenden Strafverfahren war der Landwirt aus Halver aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.
Unsere Quellen:
- dpa
- Staatsanwaltschaft Dortmund
- Gemeinsame Pressemitteilungen des Märkischen Kreises, des Wupperverbands, der technischen Betriebe Remscheid und des Oberbergischen Kreises
- Gespräch mit dem Wupperverband
- Gespräch mit dem Märkischen Kreis