Verunreinigung mit Gülle: Tote Fische in der Neyetalsperre bei Halver

Stand: 09.09.2024, 21:02 Uhr

Im Neyebachtal bei Halver sind hunderte Fische verendet. Der Grund sind wohl große Mengen Gülle, die in das Bachtal flossen.

Mitarbeiter der Wasser- und Umweltbehörden haben am Wochenende Hunderte toter Fische aus dem Neyebach geholt. Der Bach, der durch ein Naturschutzgebiet fließt, ist nach Einschätzung von Experten auf Jahre tot. Er mündet in eine Reserve-Trinkwassertalsperre. Anwohner hatten am Wochenende Gestank bemerkt. Sofort alarmierte Umweltexperten stellten im Neyebach bei Halver im Märkischen Kreis ein größeres Fischsterben fest. Das genaue Ausmaß des Schadens wird derzeit noch ermittelt.

Trinkwasserversorgung nicht gefährdet

Die Trinkwasserversorgung sei jedoch nicht gefährdet, schreiben der Märkische Kreis, der Wupperverband und die technischen Betriebe Remscheid sowie die des Oberbergischen Kreises in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Demnach ist die Gülle von einem landwirtschaftlichen Betrieb in den Fluss gelangt. Ein nicht mehr funktionsfähiges Regenrückhaltebecken wurde festgestellt, Polizei und Staatsanwaltschaft informiert.

"Dem Landwirt wurden umgehende Maßnahmen aufgegeben, dieses wieder funktionsfähig zu machen und durch weitere Sicherungsmaßnahmen (u.a. Wälle und Gräben) einen erneuten Gülleeintrag in Gewässer zu verhindern", heißt es in der Pressemitteilung. "Die Neyezuläufe und die Neyetalsperre werden nun seitens des Wupperverbands durch ein vom Talsperrenbetreiber beauftragtes Labor in engem Turnus untersucht." Nach Auswertung der Untersuchungsergebnisse soll das weitere Vorgehen festgelegt werden.

Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, so die zuständigen Stadtwerke. Hundebesitzer sollten ihre Tiere allerdings nicht aus dem Bach trinken lassen. Da es bereits der zweite große Gülle-Unfall auf ein und demselben Bauernhof ist, wurden Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

2015 gab es hier schon einmal Fischsterben durch Gülle

Vor neun Jahren, 2015, hatte schon einmal Gülle im Bach zu einem massiven Fischsterben geführt. Der damals beschuldigte Landwirt aus Halver war im Strafverfahren aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden.

Unsere Quellen:

  • Gemeinsame Pressemitteilung des Märkischen Kreises, des Wupperverbands, der technischen Betriebe Remscheid und des Oberbergischen Kreises
  • WDR-Reporter

Über dieses Thema berichtet der WDR am 09.09.2024 in der WDR Lokalzeit Südwestfalen.