Neue Diskussionen um ICE-Trasse: SPD-Politiker wollen Neubau verhindern

Stand: 18.08.2022, 15:27 Uhr

Der komplette Neubau einer ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover wird immer unwahrscheinlicher. Die SPD will diesen verhindern und setzt auf den Ausbau der bestehenden Trasse.

"Wir sehen keine Finanzierung für ein solches Mammutprojekt", sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze. Einen Neubau der Trasse werde die SPD nicht mittragen. Stattdessen soll ein Ausbau der bestehenden Trasse die Verbindung zwischen Bielefeld und Hannover schneller machen.

Denkbar ist weiterhin eine Ergänzung der Strecke durch neue Teilstücke. Auch Teile der FDP sprachen sich bereits gegen die Neubautrasse aus. Die Bahn äußert sich nicht vorab zu den von ihr zu erwartenden Vorschlägen.

Trasse sollte Fahrzeit verkürzen

Das ursprüngliche Ziel der Planer war es, innerhalb von vier Stunden von Berlin nach Köln zu kommen. Aktuell braucht der Zug dafür noch vier Stunden und 20 Minuten. Das wäre aber wohl nur durch einen kompletten Neubau der Strecke zwischen Bielefeld und Hannover zu realisieren.

Statt wie jetzt 48 Minuten sollte eine Fahrt von Bielefeld nach Hannover mit dem ICE künftig nur noch 31 Minuten dauern. Zuletzt war die Fläche immer kleiner geworden, die für den Bau der Strecke infrage kommt. Nur die auf der Karte gelb-schraffierten Gebiete werden momentan noch berücksichtigt.

Widerstand gegen Ausbau

Gegen den Bau der Trasse zwischen Hannover und Bielefeld gibt es jedoch schon länger Widerstand in der Region. Bürgerinitiativen fürchten um die Lebensqualität und bevorzugen deshalb den Ausbau der bereits bestehenden Trassen. Die Bahn versprach, die Interessen und Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und sie in die Planung miteinzubeziehen.