Bluttat auf dem Send: Mutmaßlicher Täter war vorbestraft

Stand: 22.03.2023, 20:00 Uhr

Nach der tödlichen Messerattacke auf dem Send in Münster hat sich der mutmaßliche Täter am Mittwoch gestellt. Er ist bei der Polizei kein Unbekannter und sollte bereits 2020 abgeschoben werden.

Die Polizei hatte seit Dienstagnachmittag mit Fotos nach dem Mann gefahndet, der am vergangenen Samstag im Streit an einem Karussell einen 31-jährigen Familienvater erstochen haben soll. Am Mittwochvormittag stellte sich der 21-jährige Tatverdächtige, der gebürtig aus Kasachstan stammt, dann in Begleitung seines Anwalts.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster ordnete ein Richter am frühen Nachmittag Untersuchungshaft wegen Mordverdachts an. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft äußerte sich der Beschuldigte nicht zur Tat.

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Mutmaßlicher Täter vorbestraft

Der mutmaßliche Täter ist der Polizei kein Unbekannter. Er ist vorbestraft, hat vor längerer Zeit eine Jugendstrafe verbüßt und sollte bereits 2020 in einem Verfahren des Verwaltungsgerichtes Münster abgeschoben werden. Dagegen hatte der mittlerweile 21-jährige Kasache erfolgreich per Eilantrag geklagt. Das Verfahren ist aber noch nicht beendet.

Hintergrund ist, dass der 21-Jährige wegen Körperverletzung und Diebstahl verurteilt worden war. Er saß in Herford im Gefängnis, verbüßte zuletzt aber einen Teil der Strafe unter Bewährungsauflagen. In Münster lebte er erst seit Anfang diesen Monats.

Messerattacke per Handy gefilmt

Ein Fahrgeschäft auf dem Volsfest in Münster.

Die Tat ereignete sich vor einem Karussell

Schausteller hatten die Messerattacke vor einem Karussell auf dem Send gefilmt. Dank des Videomaterials gab es eine detaillierte Täterbeschreibung. Der Tatverdächtige war mit einem männlichen Begleiter unterwegs. Nach dem Vorfall flüchteten beide.

Zahlreiche Zeugenhinweise

Dank zahlreicher Zeugenhinweise konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter schnell identifizieren. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster erließ ein Richter bereits am Montagabend Haftbefehl. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung war der junge Mann nicht angetroffen worden. Das sich der Gesuchte nun stellte, sieht Münsters Polizeipräsidenten Alexandra Dorndorf als Erfolg der Polizeiarbeit.

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Der Send in Münster findet drei Mal im Jahr auf dem Festplatz auf dem Schlossplatz statt. Das Volksfest ist nach Angaben der Stadt die größte Kirmes im Münsterland und zieht jährlich bis zu einer Million Besucherinnen und Besucher an. Am Sonntagmorgen hatte die Stadt das Volksfest vorzeitig für beendet erklärt.

Über dieses Thema berichten wir am 22.03.2023 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.