Blick den Eingang des Evangelischen Klinikums Bielefeld Bethel

Nach Vergewaltigungen im Klinikum Bethel: Keine Ermittlungen gegen Beamte

Stand: 04.09.2023, 15:29 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Duisburg wird nicht gegen Bielefelder und Hammer Staatsanwälte ermitteln. Ihnen war vorgeworfen worden, keine weiteren Opfer ermittelt zu haben, die von einem Bielefelder Arzt im Klinikum Bethel vergewaltigt wurden.

Es reiche nicht aus, wenn sich im Nachhinein herausstelle, dass Entscheidungen falsch gewesen seien. Dementsprechend hätten die Beamten das Recht nicht gebeugt, so die Staatsanwaltschaft.

Vergewaltigungsserie am Klinikum Bethel

Mehr als 30 Frauen sollen vor Jahren von einem Assistenzarzt im Klinikum Bethel betäubt und vergewaltigt worden sein. Der Täter hatte eine Geschlechtskrankheit, die Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten auslösen kann. Nach seiner Verhaftung hatte sich der Mann in der Untersuchungshaft umgebracht. Die Staatsanwaltschaft stellte daraufhin die Ermittlungen ein.

Nachdem auch die Generalstaatsanwaltschaft in Hamm die Ermittlungen nicht fortführte, wurden sie auf Anweisung des NRW-Justizministeriums 2021 von der Staatsanwaltschaft Duisburg übernommen. Der Staatsanwaltschaft lagen auch Strafanzeigen vor.

Keine Ermittlungen gegen Polizeibeamten

Auch einem Beamten des Bielefelder Polizeipräsidiums sei nicht vorzuwerfen, zu spät wegen der Vergewaltigungen ermittelt zu haben. Schon bei den ersten greifbaren Anhaltspunkten seien die erforderlichen Maßnahmen durchgeführt worden, erklärt die Staatsanwaltschaft.

Gegen die Verantwortlichen des Klinikum Bethels wird weiterhin ermittelt.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit OWL am 04.09.2023 im Hörfunk auf WDR 2.