Rahdener Bürgermeister will Krankenhaus-Schließung verhindern
Lokalzeit OWL. 21.05.2024. 02:37 Min.. Verfügbar bis 21.05.2026. WDR. Von Fynn David Just.
Rahdener Bürgermeister will Krankenhaus-Schließung verhindern
Stand: 21.05.2024, 13:24 Uhr
Das Krankenhaus in Rahden muss zum Jahresende schließen. Der Bürgermeister will das nicht hinnehmen und klären lassen, ob es eine "Betriebspflicht" für das Haus gibt.
Für die Menschen in Rahden im Kreis Minden-Lübbecke ist es ein kleiner Schock: Ihr Krankenhaus mitten in der Stadt soll zum Jahresende geschlossen werden. Es hatte sich zwar abgezeichnet, dass es keine Zukunft mehr gibt, jetzt haben sie die Entscheidung aber schwarz auf weiß.
Das NRW-Gesundheitsministerium erteilt der Klinik ab 2025 keinen Versorgungsauftrag mehr. Das Haus: zu klein. Die Auslastung: zu gering. Der stationäre Betrieb schließt, es bleibt nur noch eine kleine Rettungswache mit einem Notarzt.
Zu wenig Patientinnen und Patienten
Der Träger, die kreiseigenen "Mühlenkreiskliniken" (MKK), sagt, es werde wegen der geringen Auslastung sowieso nur noch eine Station betrieben, selten seien mehr als fünf Patientinnen und Patienten zu versorgen. In Zukunft werde die Zahl wohl eher noch sinken. Zu den Hochzeiten hatte das Krankenhaus rund 80 Betten.
Bürgermeister lässt Betriebspflicht prüfen
Bert Honsel (CDU), der Rahdener Bürgermeister, hatte die Entscheidung befürchtet. Einfach hinnehmen will er sie nicht. Wie enttäuscht er ist, zeigt seine erste Reaktion: Die Mühlenkreiskliniken hätten das Haus abgewirtschaftet. Jetzt will er juristisch klären lassen, ob es vielleicht sogar eine Betriebspflicht gibt.
Weil die Menschen nach einer Schließung zu viel Zeit zum nächsten Krankenhaus bräuchten, müsse der Standort Rahden zwingend erhalten bleiben – das ist die Auffassung des Bürgermeisters. Allerdings: Ein Prozess um diese Frage könnte lange dauern, bis dahin wären wohl längst Fakten geschaffen.
Unsere Quellen:
- Stadt Rahden
- MKK Mühlenkreiskliniken
- Reporter vor Ort