Immer weniger Apotheken in Westfalen-Lippe

Stand: 02.01.2023, 14:23 Uhr

Seit Jahren sinkt die Zahl der Apotheken in der Region. Auch im vergangenen Jahr gab es laut Apothekenkammer deutlich mehr Schließungen als Neueröffnungen.

Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe vermeldet für das Jahr 2022 einen erneuten Rückgang um 37 auf damit nur noch 1.760 Apotheken.

Sieben Schließungen in Bielefeld

Auch die Apotheken leiden unter Fachkräftemangel. | Bildquelle: dpa Picture-Alliance

Es gab sieben Neueröffnungen an den Standorten Bad Wünnenberg, Coesfeld, Datteln, Iserlohn, Isselburg, Lübecke und Recklinghausen. 44 Apotheken schlossen hingegen ihre Pforten dauerhaft, davon allein sieben in der Stadt Bielefeld.

Laut Kammer suchen viele Apotheken auch händeringend neue Fachkräfte. Derzeit gäbe es über 1100 offene Stellen. Verstärkt wirbt die Kammer inzwischen bei der "stillen Reserve" innerhalb der Mitgliedschaft um eine Rückkehr in den Beruf, beispielsweise aus der Elternzeit.

Weniger inhabergeführte Apotheken

Die Zahl der inhabergeführten Apotheken schrumpft. Mittlerweile wird mehr als jede vierte Apotheke in der Region als Filiale geführt. "Das ist der niedrigste Wert an Selbstständigen seit über 60 Jahren und bereitet uns große Sorgen", sagt Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekenkammer Westfalen-Lippe.

Die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen muss jede Apothekerin und jeder Apotheker, der oder die darüber nachdenkt, sich selbstständig zu machen, als absolute Zumutung empfinden. Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekenkammer Westfalen-Lippe
Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekenkammer Westfalen-Lippe | Bildquelle: WDR

Eine übermäßige Bürokratie, sich wöchentlich verschärfende Lieferengpässe und das jüngste Spargesetz der Bundesregierung seien neben den Personalengpässen derzeit die größten Herausforderungen.

Über dieses Thema haben wir am 2.1.2023 in der Lokalzeit Münsterland auf WDR 2 berichtet.