E-Zigaretten

Weltnichtrauchertag: Die Gefahr von E-Zigaretten und Vapes

Stand: 31.05.2024, 15:30 Uhr

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert fordert anlässlich des Weltnichtrauchertages ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten, sogenannten Vapes. Auch andere Experten warnen vor den Gefahren.

Seit 1987 findet auf Inititative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 31. Mai der Weltnichtrauchertag statt - um auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen. Jahrzehntelang ging es um die klassische Tabak-Zigarette. Inzwischen gibt es auch E-Zigaretten und Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Vapes.

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert spricht sich für ein Verbot von Vapes aus: "Diese Produkte haben ein hohes Suchtrisiko und sind extrem umweltschädlich." Einweg-E-Zigaretten führten dazu, dass Jugendliche in die Nikotinabhängigkeit gerieten, von der sie nach 30, 40 Jahren oder auch nie wieder loskämen.

Weltnichtrauchertag

WDR Studios NRW 31.05.2024 00:51 Min. Verfügbar bis 31.05.2026 WDR Online


Wie viele Menschen in Deutschland rauchen E-Zigaretten und Vapes?

In Supermärkten, an Tankstellen und Kiosken: Vapes und E-Zigaretten sind quasi überall verfügbar. Verkauft werden dürfen sie offiziell erst ab 18 Jahren.

E-Zigaretten und Vapes werden aber längst nicht so häufig konsumiert wie klassische Tabak-Zigaretten. Etwa 30 Prozent der Menschen in Deutschland rauchen täglich oder regelmäßig Tabak. E-Zigaretten und Vapes werden nur von etwa 2 Prozent der Menschen genutzt. Das geht aus der Studie "Deutsche Befragung zum Rauchverhalten" (DEBRA) hervor. Regelmäßig befragt der Schwerpunkt Suchtforschung und klinische Epidemiologie am Institut für Allgemeinmedizin der Uni Düsseldorf repräsentativ in Deutschland lebende Menschen ab 14 Jahren.

Unterschiede beim E-Zigaretten-Konsum gibt es beim Alter: 1,7 Prozent der Menschen ab 25 Jahren konsumieren Vapes und E-Zigaretten. Bei der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen sind es 3,5 Prozent.

Wie gefährlich sind Vapes und E-Zigaretten?

Vapes und E-Zigaretten schmecken nicht nach Tabak, sondern haben Geschmacksrichtungen wie Erdbeer, Mango oder sogar Popcorn. Das lässt sie weniger gefährlich erscheinen.

Die Aromastoffe würde Professor Wolfram Windisch am liebsten komplett verbieten. Als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ist der Chefarzt der Ansicht, dass in Deutschland die Gefahr von Vapes und E-Zigaretten unterschätzt werde:

"Nikotin ist eigentlich bitter und der bittere Geschmack wird mit den Aromastoffen komplett untergraben und das heißt, ich habe nicht den Eindruck, dass ich etwas giftiges inhaliere." Wolfram Windisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)

Kinder und Jugendliche würde durch die Aromastoffe zu langfristigen Konsumenten, so Windisch. Er verweist auf die Weltgesundheitsorganisation: Die WHO habe 16.000 verschiedene Aromastoffe gezählt.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) spricht davon, dass die Flüssigkeiten in E-Zigaretten wahrscheinlich etwas weniger schädlich sind als Tabak-Zigaretten. Sie seien aber trotzdem gesundheitsschädlich, zum Beispiel krebserregend. 20 Milligramm Nikotin dürfen in einer E-Zigarette enthalten sein. In einer herkömmlichen Zigarettenschachtel befindet sich in etwa der gleiche Nikotingehalt. Es gibt allerdings auch nikotinfreie Varianten unter den E-Zigaretten.

Dampfen statt rauchen – Sind Vapes so schädlich wie Zigaretten?

Frag dich fit – der Gesundheitspodcast mit Doc Esser und Anne 15.03.2024 33:01 Min. Verfügbar bis 15.03.2026 WDR 2


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Sind E-Zigaretten sinnvoll, um sich das Rauchen abzugewöhnen?

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät von E-Zigaretten als Hilfe zur Rauchentwöhnung ab. Es sei wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, dass E-Zigaretten dabei helfen könnten, heißt es in einem BZgA-Informationsheft.

Außerdem würden beim Dampfen von E-Zigaretten die alten Rauchrituale beibehalten, so die BZgA. Zudem bleibe es bei der Nikotinabhängigkeit, wenn die Flüssigkeiten in den E-Alternativen Nikotin enthalten.

Welche Einschränkungen gibt es für E-Zigaretten?

Seit dem 1. Januar 2024 gibt es für E-Zigaretten in Deutschland ein teilweises Werbeverbot: Auf Außenwerbeflächen wie beispielsweise Litfaßsäulen und Gebäudefassaden ist Reklame für E-Zigaretten und Vapes nicht mehr erlaubt. Außerdem ist Werbung im Internet verboten.

In Belgien ist der Verkauf von Vapes vom kommenden Jahr an komplett verboten.

Belgien verbietet Einweg-E-Zigaretten

COSMO Daily Good News 27.03.2024 01:32 Min. Verfügbar bis 27.03.2025 COSMO


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Quellen:

  • Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZfgA)
  • Prof. Wolfram Windisch, Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
  • Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert
  • Studie "Deutsche Befragung zum Rauchverhalten" (DEBRA) 

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