Menschen demonstrieren in gelben Warnwesten mit Transparenten

Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Einschränkungen an Unikliniken möglich

Stand: 09.11.2023, 13:59 Uhr

Im Tarifkonflikt der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Am Donnerstag gab es Warnstreiks an den Unikliniken Essen, Münster und Bonn.

Im Tarifkonflikt der Beschäftigten der Länder gab es bereits am Dienstag bundesweit erste Warnstreiks. Betroffen war auch die Uniklinik Düsseldorf, hier hatten sich 500 Beschäftigte beteiligt. Mit dabei waren unter anderem Reinigungskräfte sowie Sicherheits- und Logistikmitarbeiter. Eine Verdi-Sprecherin sagte, die Beschäftigten seien zu weiteren Warnstreiks fest entschlossen. Sie seien "enttäuscht", dass die Arbeitgeberseite in den bisherigen Verhandlungen noch kein eigenes Tarifangebot unterbreitet habe.

Streik in Kliniken: "Massive Einschränkung"

Warnstreik vor der Uniklinik Köln

Warnstreik vor der Uniklinik Köln

Jetzt soll der Druck auf die Arbeitgeber nochmal erhöht werden. Am Mittwoch traten Beschäftigte an der Uniklinik Köln in den Warnstreik. Am Donnerstag folgten die Unikliniken Bonn, Essen und Münster. Was bedeutet das für Patienten? Ambulante und stationäre Behandlungen werden wohl nur in eingeschränktem Maße stattfinden können.

Die angekündigten Streikmaßnahmen sehen vor, Bettenkapazitäten auf ausgewählten Stationen zu reduzieren und OP-Säle zu schließen, teilt auch das Universitätsklinikum Münster auf seiner Homepage mit. "Betroffene Patienten werden sofern möglich von den jeweiligen Kliniken über Terminausfälle und -verschiebungen informiert. Auch in den Ambulanzen, Sprechstunden und weiteren Bereichen kann es am Streiktag zu Einschränkungen kommen." Auch das Essener Klinikum erwartet "erhebliche Beeinträchtigungen".

Weitere Aktionen sind angekündigt - zum Beispiel bei Straßen NRW, der Statistikbehörde IT NRW sowie an der Universität Duisburg-Essen.

Forderung: Mindestens 500 Euro mehr Gehalt

Die Warnstreiks seien notwendig, weil die Arbeitgeber der Länder nicht bereit seien, etwas an der unzureichenden Bezahlung der Beschäftigten zu verändern, sagt Verdi-Landesleiterin Gabriele Schmidt. "Die Arbeitgeber der Länder reagieren weder auf die Belastungssituation noch auf die unzureichende Bezahlung der Beschäftigten. Deshalb wird es in den kommenden Wochen auch in NRW zu ersten Warnstreiks kommen", erklärte Schmidt weiter. Es fehlten den Ländern nicht nur mehrere hunderttausend Beschäftigte, die Differenz zur Bezahlung bei Bund und Kommunen liegt auch im Schnitt bei mehr als 10 Prozent.


Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent Gehaltssteigerung, mindestens aber 500 Euro. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Steigerung der Vergütung um 200 Euro sowie die unbefristete Übernahme nach bestandener Abschlussprüfung. Die Verhandlungen werden am 7. und 8. Dezember fortgesetzt.

Unsere Quellen:

  • dpa
  • Gewerkschaft Verdi NRW
  • Universitätsklinikum Münster
  • Uniklinik Köln
  • Universitätsklinikum Essen