Das Wrack des berühmten Passagierschiffs liegt in knapp 4.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks. Ein Kartografie-Unternehmen, das auf die Tiefsee spezialisiert ist, hat aus detailreichen Aufnahmen eine Rekonstruktion erstellt. Mehr als 200 Stunden untersuchten U-Boote das Wrack und machten über 700.000 Bilder, die zu dem 3D-Scan zusammengesetzt wurden. Der Planungsleiter der Expedition, Gerhard Seiffert, sagte der BBC, die Teilnehmer hätten nichts berühren dürfen, "um das Wrack nicht zu beschädigen".
Die Titanic vor ihrem Untergang
Die neuen Bilder zeigen alle Teile des Schiffs samt kleinen Details, wie etwa die Seriennummer des Schiffes auf einem Schiffspropeller. Das Heck wurde beim Untergang stark zerstört und liegt in einiger Entfernung zum besser erhaltenen Vorderteil bzw. Bug des Schiffes. Die Aufnahmen könnten Historikern und Wissenschaftlern dabei helfen, herauszufinden, was genau im April 1912 mit dem Passagierschiff geschah.
Bislang glichen ihre Nachforschungen einem Wettlauf gegen die Zeit, weil das Wrack zunehmend verfällt. "Jetzt können wir die 'Titanic' endlich ohne menschliche Interpretation betrachten, nur basierend auf Beweisen und Daten", sagte Parks Stephenson, der die "Titanic" seit vielen Jahren untersucht, der BBC.
"Titanic" wird seit fast 40 Jahren erforscht
Eine Aufnahme der Titanic aus dem Jahr 2014.
Der Luxusdampfer war im April 1912 bei der Fahrt vom englischen Southampton nach New York gesunken, nachdem er mit einem Eisberg zusammengestoßen war. 1.500 Menschen starben bei dem Unglück. Seitdem das Wrack im Jahr 1985 knapp 650 Kilometer vor der Küste Kanadas gefunden worden war, ist die "Titanic" ausgiebig erforscht worden. Neu ist, dass es jetzt eine 3-D-Ansicht des kompletten Schiffes gibt.